Judith Rakers hört Ende Januar als Sprecherin bei der „Tagesschau“ auf. In 19 Jahren bei der ARD-Nachrichtensendung blieb auch die 48-Jährige nicht von Pannen verschont.

Fast zwei Jahrzehnte führte Judith Rakers die Zuschauer der „Tagesschau“ durch die Nachrichten des Tages. Damit ist bald Schluss. Am 31. Januar wird sie zum letzten Mal in der Sendung zu sehen sein, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Dienstag mitteilte. Demnach verlasse sie die Sendung auf eigenen Wunsch, „um sich künftig mehr auf ihre unternehmerische Tätigkeit zu konzentrieren“. Bevor die Sprecherin nach 19 Jahren abtritt, blicken wir auf einige charmante und allzu menschliche Pannen der Vergangenheit.

 

Ton-Panne fordert Improvisation

Vergangenen Mai hatte Rakers in der 8-Uhr-Ausgabe der „Tagesschau“ mit einer Ton-Panne zu kämpfen. Während eines Beitrags war die 48-Jährige plötzlich nicht mehr zu hören, sekundenlang waren nur Schnittbilder zu sehen und leichtes Rauschen wahrnehmbar. „Wie ich gerade höre, haben wir keinen Ton. Deshalb mache ich jetzt mal „old school“ mit diesem Mikrofon weiter“, sagte Rakers schließlich, die auf ein Handmikrofon umgestiegen war. Danach ging sie routiniert zu den weiteren Nachrichten über. Wie der NDR später erklärte, war der Grund für den Ausfall simpel: der Akku des Ansteckmikros war leer.

Start mit dem falschen Thema

Anfang 2023 unterlief Rakers gleich zu Beginn der 20-Uhr-Nachrichten ein Malheur. Während hinter ihr ein Bild von Ursula von der Leyen eingeblendet wurde, vermeldete sie eine neue Chipfabrik im Saarland. Von der Text-Bild-Schere merkte die Journalistin selbst nichts. Die Regie gab ihr allerdings einen Hinweis über den Knopf im Ohr. „Ich höre gerade, das ist die falsche Meldung, mit der wollten wir die Sendung nicht starten. Wir wollten starten mit den EU-Subventionen für grüne Technologie“, erklärte die 48-Jährige an die Zuschauer gerichtet. Mit der richtigen Meldung ging es schließlich weiter.

Grüne Haare dank „Verstehen Sie Spaß?“

Bei dieser Panne waren weder menschliches Versagen noch die Technik der Grund: 2019 wurde Judith Rakers von dem Team von „Verstehen Sie Spaß?“ reingelegt. Eingeweiht wurde ihr damaliger Chef Jan Hofer, mit dem sie zusammen für den TikTok-Kanal der „Tagesschau“ ein paar kurze Clips drehen sollte. Zunächst brachte die „EmojiChallenge“, bei der Fingerfertigkeit gefragt war, die Moderatorin an ihre Grenzen. Während Jan Hofer die Bewegungen schnell nachahmen konnte, hatte Rakers zu kämpfen. Doch damit nicht genug. Kurz vor den 20-Uhr-Nachrichten kämmte die Maskenbildnerin durchs Haar von Judith Rakers. Die präparierte Bürste verwandelte das Blond in Giftgrün. Die zu diesem Zeitpunkt noch völlig ahnungslose Rakers wurde kurze Zeit später erlöst und in den Spaß eingeweiht.

Schuh-Frage ist ungewollt zu hören

Bei einer 20-Uhr-Ausgabe im Februar 2019 hörte man Rakers länger als geplant. Die ARD schaltete die Sendung zu spät ab, sodass man die Sprecherin noch hörte. Sie erklärte scheinbar ins Nichts, dass sie nur hohe Schuhe trage, wenn man sie sehe, ansonsten bevorzuge sie ein flaches Paar.

Plötzlich streiken Ton und Kamera

Ein kurzer Aussetzer bei Ton und Kamera beschwerte Judith Rakers 2016 zum Start der Nachrichten einen Lacher. Nachdem kurz die Melodie der Tagesschau zu hören war, setzte der Ton plötzlich abrupt aus, es hakte zudem bei der Kamerafahrt. „So dann kommen sie erst Mal näher“, scherzte die Sprecherin – und schon sollte es wieder laufen.

Wort sorgt für Stottern

Im Oktober 2013 hatte Rakers beim Verlesen der Nachrichten mit einem Wort zu kämpfen. Nachdem sie bei einer Meldung über den Arbeitsmarkt im Herbst bei dem Wort „statistischen“ ins Stottern geriet, lächelte sie kurz, entschuldigte und korrigierte sich, bevor es anschließend souverän weiterging.

Nach ihrem „Tagesschau“-Aus moderiert Rakers noch die Talkshow „3nach9“, außerdem wird sie in weiteren Folgen des ARD-Reisemagazins „Wunderschön“ zu sehen sein.

Die 20-Uhr-Hauptausgabe der „Tagesschau“ soll weiterhin von Jens Riewa, Susanne Daubner, Julia-Niharika Sen, Thorsten Schröder und Constantin Schreiber präsentiert werden. Eine direkte Nachfolge für Judith Rakers ist laut NDR nicht geplant.