Nastassja Kinski will, dass eine Nacktszene mit ihr in der „Tatort“-Folge „Reifezeugnis“ aus dem Jahr 1977 gestrichen wird. Die Schauspielerin war bei den Dreharbeiten damals erst 15 Jahre alt.

Schauspielerin Nastassja Kinski will veranlassen, dass die Nacktszenen von ihr in der berühmten „Tatort“-Folge „Reifezeugnis“ aus dem Jahr 1977 verboten werden. Die heute 63-Jährige beauftragte den Rechtsanwalt Christian Schertz damit, dies durchzusetzen, wie das Magazin „Der Spiegel“ am Dienstag berichtete. Kinski spielte damals eine 17 Jahre alte Schülerin, die eine Affäre mit ihrem Lehrer hat - bei den Dreharbeiten war die in der Folge nackt zu sehende Kinski erst 15 Jahre alt.

 

Rechtsanwalt Schertz sagte dem „Spiegel“: „Nastassja Kinski war damals faktisch ohne Begleitung am Set, als die Szenen gedreht wurden - eine rechtswirksame Einwilligung als Minderjährige ist damit denklogisch ausgeschlossen gewesen.“ Unabhängig davon habe er im Namen von Kinski für die Zukunft eine Einwilligung widerrufen.

Erfolgreichster „Tatort“ aller Zeiten

Der für die „Reifezeugnis“-Folge verantwortliche Norddeutsche Rundfunk teilte dem „Spiegel“ mit, dass der Film derzeit nicht zur weiteren Ausstrahlung geplant sei. Zuletzt lief die Folge an Neujahr im Fernsehprogramm des Rundfunks Berlin-Brandenburg.

Die heute 63-jährige Nastassja Kinski geht juristisch gegen den Norddeutschen Rundfunk vor. (Archivbild) Foto: www.imago-images.de/IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Mit gut 25 Millionen Zuschauern bei der Erstausstrahlung 1977 zählt „Reifezeugnis“ zu den erfolgreichsten Folgen der ARD-Krimireihe aller Zeiten. Die Folge wurde seitdem regelmäßig wiederholt und auch als DVD veröffentlicht.