Wir haben gesehen: den SWR-„Tatort“ aus Ludwigshafen mit Ulrike Folkerts als Lena Odenthalt im Clinch mit einem Frauen verachtenden Bundeswehr-Offizier. Und wie war’s?

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Was taugt „Das Verhör“? Der neue SWR-„Tatort“ aus Ludwigshafen im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Eine erfolgreiche Investmentbankerin wird brutal ermordet. Ein Bundeswehr-Hauptmann gerät schnell ins Visier der Polizei. Allerdings ist er es, der bei den Verhören durch eine Mischung aus arroganter Selbstsicherheit und offenem Chauvinismus die Ermittlerinnen vor sich hertreibt.

Zahl der Leichen 2

Macho Er sehnt sich zurück nach den Zeiten, als es bei der Bundeswehr noch keine Frauen gab und menschenverachtende Rituale gang und gäbe waren. Jetzt wird Hauptmann Kessler (Götz Otto) dagegen streng zurechtgewiesen von seiner weiblichen Vorgesetzten. Das schürt seinen Hass auf Frauen.

Sparsam In Außendrehorte wurde diesmal nicht viel investiert, sondern fast nur im Vernehmungsraum gedreht. Statt Action scharfe Wortgefechte zwischen Kessler und Odenthal (Ulrike Folkerts).

Ärgerlich Wie Kommissarin Stern den tatverdächtigen Ex-Mann (Jonathan Müller) entwischen lässt, ist sehr dilettantisch. Aber es ermöglicht immerhin einen originellen Überraschungscoup, als dessen Leiche verhört wird, um Kessler in die Irre zu führen.

Unser Fazit Der offene Frauenhass von Kessler wirkt etwas sehr bemüht – und Odenthal/Folkerts übertreibt es mit der Betroffenheit. Dafür konnte man sich an den Hintergründen der Taten bestens die Zähne ausbeißen.

Spannung Note 3; Logik Note 2