Thiel und Boerne, das „Tatort“-Team aus Münster, verblüffen in ihrem 40. Fall mit Einblicken in sehr menschliche Seiten. War das Zuschauen einen Sonntagabend wert?

Stadtleben/Stadtkultur/Fildern : Andrea Kachelrieß (ak)

Münster - Was taugt „Des Teufels langer Atem“? Der neue „Tatort“ aus Münster im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen „Noch’n Gedeck“ ist der letzte Satz, an den sich Thiel erinnert, als ihn Boerne in einem Hamburger Hotel unsanft aus dem Schlaf holt. Dummerweise fällt in die Gedächtnislücke der Mord an Thiels Ex-Chef, und der Verdacht gegen den Kommissar aus Münster erhärtet sich mit jeder Wendung.

Zahl der Leichen 2 sichtbare (Thiels Ex-Chef und ein Wildschwein) sowie maximal 3 nur durch Schüsse erahnbare (die Täterin, die vor ihrem Suizid Rache an Stiefmutter und deren neuem Mann übt).

Rauschmittel Die Drogenexpertise von Thiels Vater reicht über die heimische Gras-Plantage hinaus und bringt Licht in die Amnesie des Sohns.

Tränen „Ja, verdammt noch mal, ich weine!“ Nur kurz hacken Thiel und Boerne in gewohnter Manier aufeinander ein, dann ist Schluss mit Sarkasmus: Der 40. Tatort aus Münster erzählt von Rache, ist vor allem aber ein Lob der Freundschaft.

Frauenbashing Sogar Boerne hat am Ende Kreide gefressen und kniet vor seiner Assistentin. Davor liefert er mit Beschimpfungen wie „Zellhaufen“, „Dilettantin“, „Walross“ reichlich Aufregerstoff.

Fazit Effektvoll gefilmte und toll gespielte Jubiläumsfolge, die das Münster-Team auf menschliches Maß bringt.

Spannung Note 1,5 Logik Note 2