Moritz Dettinger aus Fellbach sieht im Sport großen Aufgaben entgegen, Priorität hat jetzt aber anderes.

Fellbach - Mitte Juli haben die Tennis-Männer des TEC Waldau Stuttgart mit dem Fellbacher Moritz Dettinger und Christoph Negritu, viele Jahre lang Spitzenspieler des TEV Fellbach, den Meistertitel in der Regionalliga Südwest und damit den Direktaufstieg in die zweite Bundesliga besiegelt. Im Teilnehmerfeld der Südgruppe der zweithöchsten Spielklasse für die Saison 2020 im nächsten Sommer hat sich seither einiges getan: Der TC Amberg am Schanzl hat seine Mannschaft aus finanziellen Gründen zurückgezogen, und die beiden Drittligisten TC Rot-Weiß Landshut und TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz haben auf ihr sportlich erkämpftes Aufstiegsrecht verzichtet. Dafür haben die sportlich abgestiegenen Südbadener vom TC Blau-Weiß Oberweier die Nachricht bekommen, dass sie in der zweiten Bundesliga bleiben dürfen.

 

Mit einem Sieg aus acht Spielen ging es für ihn und seine Teamgefährten direkt wieder nach unten

Moritz Dettinger und Christoph Negritu, die aller Voraussicht nach beim Degerlocher Club bleiben werden, müssen sich also auf andere Gegner einstellen als ursprünglich geplant. „Mir gefällt das Feld ganz gut. Es gibt ein schönes Derby gegen den TV Reutlingen und relativ kurze Fahrten nach Pforzheim und Würzburg, falls uns der Spielplan dort Auswärtsspiele bescheren sollte“, sagt Moritz Dettinger. Der 28-Jährige, der im Juli 2020 in seine zwölfte Saison beim Traditionsclub vom Fernsehturm starten wird, war 2014 mit dem TEC schon einmal in die zweithöchste Spielklasse aufgestiegen. Mit einem Sieg aus acht Spielen ging es für ihn und seine Teamgefährten direkt wieder nach unten. „Ich glaube, nächstes Jahr haben wir ganz gute Chancen auf den Ligaverbleib. Unsere Mannschaft ist im Kern seit mehreren Jahren zusammen und wird sich wahrscheinlich wieder nur punktuell verändern“, sagt der ehemalige deutsche Jugendmeister.

Parallel zur Masterarbeit ist der 28-Jährige gerade als Werkstudent in einem Backnanger Betrieb tätig

Bevor allerdings die Beschäftigung mit der Sommersaison 2020 beginnt, hat Moritz Dettinger noch andere wichtige Dinge zu erledigen: Bis Januar muss der Maschinenbaustudent seine Masterarbeit an der Fachhochschule in Esslingen fertigstellen, parallel dazu beginnt die Jobsuche. „Das hat jetzt absolute Priorität, in meinem Alter macht es keinen Sinn mehr, noch einmal zu versuchen, eine Profikarriere zu starten“, sagt der Fellbacher, der als beste Platzierung in der Weltrangliste im Jahr 2014 Rang 1025 vorzuweisen hatte. Parallel zur Masterarbeit ist der 28-Jährige gerade als Werkstudent in einem Backnanger Betrieb tätig, die Arbeit führt ihn durch ganz Süddeutschland. In Sachen Tennis hat er in diesem Jahr auch noch das eine oder andere vor, so die Teilnahme an den deutschen Hallen-Meisterschaften vom 8. bis 15. Dezember in Biberach. Ob Moritz Dettinger dort mit der nationalen Ranglistenposition 81 ins Hauptfeld kommt oder in der Qualifikation spielen muss, ist noch offen.