Am Freitag, 16. Februar, feiert die Improvisations-Gruppe Theater2Go mit ihrer schrägen Komödie „MacBath – Wellness nach Shakespeare“ im Kulturkabinett Premiere.
Bad Cannstatt - Ein falsch kalkuliertes Bahnprojekt hat die Stuttgarter Mineralquellen zum Versiegen gebracht und so viel Geld verschluckt, dass bei der Kultur der Rotstift angesetzt werden muss. Um ein von der Schließung bedrohtes Cannstatter Kurbad und einige Schauspieler ohne Anstellung aber zumindest noch eine Weile über Wasser halten zu können, kommt die Stadt auf eine ausgefallene Idee: Kultur und Wellness müssen zusammengelegt, im Kurbad soll ab sofort Theater gespielt werden! Als erstes Stück will der verantwortliche Regisseur – mit Profi-Schauspielern und Bad-Personal – Shakespeares Klassiker Macbeth in Szene setzen.
Auch wenn sich der ein oder andere nach allem Hin und Her rund um das Großprojekt Stuttgart 21 über solch eine Meldung nicht mehr wundern würde: Die geschilderte Situation ist natürlich keine Realität, sondern die Handlung eines Theaterstücks. Die Improvisations-Truppe Theater2Go hat die kreative Zukunftsvision entwickelt und verlagert in „MacBath – Wellness nach Shakespeare“ den Kulturbetrieb ins Dampfbad. Komplikationen sind bei dieser ungewöhnlichen Kooperation vorprogrammiert. Heute Abend hat die Komödie um 20 Uhr Premiere im Kulturkabinett in Bad Cannstatt.
Theater2Go ist keine klassische Improvisations-Theatergruppe
„Die Idee zu dem Stück kam uns im letzten Winter“, erzählt die Regisseurin Sandra Fleige. „Nach einer Einheit, zu der alle Schauspieler ganz besonders gestresst erschienen waren, bekam ich am Ende die Rückmeldung: Jetzt geht es uns wieder gut, die Alltagssorgen sind kleiner geworden, das war richtiges Wellnesstheater.“ Von diesem Abend an hätte die Truppe unbedingt ein Stück zum Begriff „Wellnesstheater“ entwickeln wollen.
Das besagte Treffen war eines der ersten von Theater2Go, denn die Gruppe gibt es erst seit November 2010, „MacBath“ ist ihr erstes Stück. „Wir hatten von einigen unserer Schauspieler die Anfrage bekommen, ob wir nicht etwas mit Improvisation machen könnten“, erinnert sich Naemi Keuler, die Geschäftsführerin des Kulturkabinetts. „Dann ist Sandra als Regisseurin dazugekommen und mit ihr hat sich die Gruppe gegründet.“ Theater2Go besteht aus einer bunten Mischung von Akteuren, von Bühnenlaien bis hin zu erfahrenen Schauspielern.
„Das Stück hat etwas Kultiges und Schräges“
Auch wenn sie als solche entstanden ist, ist Theater2Go keine klassische Improvisations-Theatergruppe. „Wir haben feste Texte“, sagt die Regisseurin Sandra Fleige. Die Improvisation finde bei der Entstehung der Stücke statt. „Wir wollen keine fertigen Werke aufführen, sondern entwickeln unsere Geschichten durch Improvisation“, erklärt die 33-jährige Theaterpädagogin. So habe man sich auch mit der Wellnesstheater-Idee kreativ auseinandergesetzt. „Wir wussten am Anfang nicht, wie wir aus dem Begriff ein Stück machen sollten“, erzählt Fleige.
Irgendwann habe die Handlung Gestalt angenommen und jetzt freue man sich sehr auf die Aufführungen. „Es ist eine sehr witzige, nette Geschichte mit Herz geworden“, findet die 33-Jährige. „Auch den Zuschauern versuchen wir, die Wellness-Atmosphäre zu vermitteln.“ Duftlampen mit Melissen- und Zitronengrasgeruch gehören genauso zum Gesamterlebnis von „MacBath“ wie eine Nebelmaschine, die Saunadampf simuliert. Auch das ausrichtende Kulturkabinett ist gespannt, wie das Erstlingswerk seiner neuen Gruppe ankommt. „Die Premiere ist fast ausverkauft“, freut sich KKT-Geschäftsführerin Keuler. „Das Stück hat etwas Kultiges und Schräges. Das wird den Leuten sicher gefallen.“
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