Kultur: Stefan Kister (kir)

In Anlehnung an das erwähnte „Deutsch-Kalifornien“ könnte man mit Blick auf die neben der Bundesregierung treibenden Kräfte geradezu von einem „Südwest-Kalifornien“ sprechen. Neben der Berthold-Leibinger- finden sich auch die Robert-Bosch-Stiftung und das Marbacher Literaturarchiv unter den Beteiligten. Ursprünglich habe er daran gedacht, beim Erwerb der Immobilie mitzuhelfen, sagt Berthold Leibinger, aber die Lösung, dass die Bundesrepublik das Haus kauft, sei die bessere. „Wir beteiligen uns an der Innenausstattung und Erweiterung, dann wollen wir eine Kabinettausstellung zusammenbringen, um die Stipendiaten, die in diesem Haus leben und arbeiten sollen, sowie die Besucher mit der Welt der deutschen Emigration vertraut zu machen.“

 

Dafür hat die Stiftung eine Million Euro vorgesehen. Weitere 1,5 Millionen sollen in den Betrieb fließen. Pro Jahr werden 300 000 Euro für Stipendien zur Verfügung gestellt, zunächst für eine fünfjährige Frist. Doktoranden, Wissenschaftler, Politiker und Unternehmer erhalten die Gelegenheit, sich im Licht der Gegenwart mit der Geschichte und dem Problemfeld der Emigration zu befassen. „Es geht uns um eine geistige Brücke von Kalifornien nach Deutschland.“

Geld geben und mitreden

Der Plan, hier ein Seminarzentrum zu errichten, ist an einem Nachbarschaftsvertrag gescheitert. Die Hügel von Pacific Palisades sind eine vornehme Wohngegend, gegen Stipendiaten freilich ist nichts einzuwenden. Eine zweite Initiative in New York sieht die Einrichtung einer Deutschen Akademie vor, hier sollen dann auch Seminare stattfinden. Dafür hat die Stiftung eine weitere Million zugesagt. „Das ist für uns schon ein Wort.“

Der Direktor des Marbacher Archivs, Ulrich Raulff, berät bei der inhaltlichen Ausgestaltung. „Wir wollen nicht nur Geld hingeben, sondern auch ein bisschen mitreden, das haben Schwaben so an sich“, sagt Leibinger. Nach seiner Überzeugung ist Thomas Mann der bedeutendste deutsche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, ein Hausheiliger seiner Familie. Besonders am Herzen liegt ihm der „Zauberberg“, gleichauf mit den „Buddenbrooks“: „Für eine Unternehmerfamilie ist das ein Lesebuch.“

Gilt es nach der Wahl Donald Trumps, Thomas Mann, den Vertreter eines anderen Deutschland, gegen ein anderes Amerika in Stellung zu bringen? „Ich glaube an die Kraft der amerikanischen demokratischen Tradition“, sagt Leibinger, „wir sollten Einfluss nehmen und unsere Drähte nutzen, aber wir sollten nicht verzweifeln.“ http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.post-von-thomas-und-heinrich-mann-die-ewige-maer-vom-ewigen-bruderzwist.f5412830-9902-4ef0-96ca-a3fbe59f173c.html

Die Nachbarn wollten kein Seminarzentrum

In Anlehnung an das erwähnte „Deutsch-Kalifornien“ könnte man mit Blick auf die neben der Bundesregierung treibenden Kräfte geradezu von einem „Südwest-Kalifornien“ sprechen. Neben der Berthold-Leibinger- finden sich auch die Robert-Bosch-Stiftung und das Marbacher Literaturarchiv unter den Beteiligten. Ursprünglich habe er daran gedacht, beim Erwerb der Immobilie mitzuhelfen, sagt Berthold Leibinger, aber die Lösung, dass die Bundesrepublik das Haus kauft, sei die bessere. „Wir beteiligen uns an der Innenausstattung und Erweiterung, dann wollen wir eine Kabinettausstellung zusammenbringen, um die Stipendiaten, die in diesem Haus leben und arbeiten sollen, sowie die Besucher mit der Welt der deutschen Emigration vertraut zu machen.“

Dafür hat die Stiftung eine Million Euro vorgesehen. Weitere 1,5 Millionen sollen in den Betrieb fließen. Pro Jahr werden 300 000 Euro für Stipendien zur Verfügung gestellt, zunächst für eine fünfjährige Frist. Doktoranden, Wissenschaftler, Politiker und Unternehmer erhalten die Gelegenheit, sich im Licht der Gegenwart mit der Geschichte und dem Problemfeld der Emigration zu befassen. „Es geht uns um eine geistige Brücke von Kalifornien nach Deutschland.“

Geld geben und mitreden

Der Plan, hier ein Seminarzentrum zu errichten, ist an einem Nachbarschaftsvertrag gescheitert. Die Hügel von Pacific Palisades sind eine vornehme Wohngegend, gegen Stipendiaten freilich ist nichts einzuwenden. Eine zweite Initiative in New York sieht die Einrichtung einer Deutschen Akademie vor, hier sollen dann auch Seminare stattfinden. Dafür hat die Stiftung eine weitere Million zugesagt. „Das ist für uns schon ein Wort.“

Der Direktor des Marbacher Archivs, Ulrich Raulff, berät bei der inhaltlichen Ausgestaltung. „Wir wollen nicht nur Geld hingeben, sondern auch ein bisschen mitreden, das haben Schwaben so an sich“, sagt Leibinger. Nach seiner Überzeugung ist Thomas Mann der bedeutendste deutsche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, ein Hausheiliger seiner Familie. Besonders am Herzen liegt ihm der „Zauberberg“, gleichauf mit den „Buddenbrooks“: „Für eine Unternehmerfamilie ist das ein Lesebuch.“

Gilt es nach der Wahl Donald Trumps, Thomas Mann, den Vertreter eines anderen Deutschland, gegen ein anderes Amerika in Stellung zu bringen? „Ich glaube an die Kraft der amerikanischen demokratischen Tradition“, sagt Leibinger, „wir sollten Einfluss nehmen und unsere Drähte nutzen, aber wir sollten nicht verzweifeln.“ http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.post-von-thomas-und-heinrich-mann-die-ewige-maer-vom-ewigen-bruderzwist.f5412830-9902-4ef0-96ca-a3fbe59f173c.html