Die Tierheime – vor allem im Südwesten – sind proppenvoll. Das berichtete jüngst der Landestierschutzverband. Was früher vor allem ein Problem der Sommer- und Ferienzeit war, macht den Tierheimen inzwischen das ganze Jahr über zu schaffen. Auch in Esslingen zeige sich das Problem, sagt Manuela Schlattner, die stellvertretende Leiterin des dortigen Tierheims. Hunde, Katzen und Co. würden verstoßen und zum Teil ausgesetzt oder abgegeben. Droht daher bald der Tierheim-Kollaps im Kreis? Können abgegebene Hunde und andere Vierbeiner in Zukunft nicht mehr untergebracht werden?
Einen Aufnahmestopp habe es in der Esslinger Einrichtung noch nie gegeben, und „auch im Moment ist dieser nicht geplant“, so Schlattner. Dennoch sei das Esslinger Tierheim sehr voll – vor allem viele Katzen seien untergebracht. Deswegen gibt es im Moment für abgegebene Katzen eine Warteliste und einige Tiere müssen provisorisch untergebracht werden. Anders sei die Lage bei Tieren, die gefunden würden, sagt Schlattner. Diese müsse das Tierheim von Gemeinden mit Fundtier-Vertrag immer annehmen. Generell gebe es in Esslingen und Umgebung allerdings eher wenige ausgesetzte Tiere. Am häufigsten würden Tiere direkt vor dem Tierheim gefunden.
Warum das Tierheim derzeit dennoch so stark ausgelastet ist, kann Schlattner nur vermuten: „Wahrscheinlich ist die Coronapandemie auch ein Grund.“ Damals haben sich einige Menschen ein Haustier angeschafft, das sie jetzt wieder los werden wollen. Die Ferienzeit hat aber noch einen anderen Effekt: Die Vermittlung von Tieren an potenzielle Herrchen und Frauchen gerät ins Stocken – denn die sind häufig im Urlaub.