Nach dem Feuer in London gibt die Feuerwehr Tipps und erklärt den Einsatz.
Leonberg - Nach dem Brand mit mehreren Toten in einem Wohnhochhaus in London hat die Freiwillige Feuerwehr Leonberg auf die Gefahr solcher Feuer hingewiesen. Immerhin gibt es in der Stadtmitte mehrere Hochhäuser, die bewohnt sind. Dort brannte es in diesem Jahr einmal Ende Februar sowie an Silvester 2015, als ein Feuerwerkskörper einen Balkon in Brand steckte. Beides verlief jedoch glimpflich und ohne Verletzungen.
Ein Brand in einem Hochhaus stelle die Feuerwehr vor besondere Probleme. Das verdeutlicht eine Grafik, die die Brandschützer am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichten. Die größte Herausforderung für die Brandschützer ist dabei die Gebäudehöhe und die vielen Stockwerke. Leiterwagen reichten nur bis in eine Höhe von etwa 30 Metern und können nur bedingt eingesetzt werden. Wegen der Thermik, die durch die heißen Flammen entsteht, sind auch Einsätze aus der Luft gefährlich.
Beim Einsatz sind die Helfer ganz auf ihre Muskelkraft angewiesen. Im Schutzanzug und mit Atemgerät erklimmen sie Stockwerk um Stockwerk, auch zusätzliche Ausrüstung, etwa zum Öffnen von Türen, muss getragen werden. Den Fahrstuhl zu benutzen, ist zu gefährlich, denn die Flammen breiten sich schnell über Schächte aus. Besondere Problem bereiten den Brandschützern Möbel oder andere Gegenstände, die in Treppenhäusern oder Fluren abgestellt wurden. Geraten diese in Brand, können sich die Flammen so weiter ausbreiten. Außerdem blockieren sie die Rettungswege. Den Bewohnern rät die Feuerwehr: Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben, damit sich das Feuer nicht ausbreiten kann. Falls der Rettungsweg frei ist, können sie ihn benutzen. Falls nicht, sollten sie auf jeden Fall in der Wohnung bleiben und auf sich aufmerksam machen.
Wird ein Feueralarm in einem Hochhaus ausgelöst, bedeutet das für die Feuerwehren einen Großeinsatz. Über die Rettungsleitstelle werden automatisch viele Wagen und Einsatzkräfte angefordert. Denn im Ernstfall müssen viel mehr Menschen gerettet werden und das unter besonders schwierigen Bedingungen.