Der Angreifer von Marseille führte einen tunesischen Ausweises mit sich. Ob das Dokument echt ist, wird derzeit noch geprüft. Am Sonntag hatte der Täter am Hauptbahnhof von Marseille zwei 20-jährige Frauen getötet, bevor er von Soldaten erschossen wurde.

Paris - Der Angreifer von Marseille ist im Besitz eines tunesischen Ausweises gewesen. Wie Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins am Montag in Paris mitteilte, wird die Echtheit des Dokuments noch geprüft. Der Mann habe seit 2005 mindestens sieben verschiedene Identitäten benutzt, sagte Molins. Der Angreifer hatte am Sonntag am Hauptbahnhof von Marseille zwei 20-jährige Frauen getötet, bevor er von Soldaten erschossen wurde.

 

Nach Angaben aus Ermittlungskreisen erstach er eine Frau und schnitt der anderen die Kehle durch. Die beiden waren Cousinen und stammten aus Lyon. Nach dem tunesischen Ausweis hieß der Angreifer Ahmed H. und war 29 Jahre alt. Den Anti-Terror-Ermittlern war er laut Molins unbekannt, der Polizei war er aber wegen verschiedener kleinkrimineller Delikte aufgefallen. Zuletzt war er demnach am Freitag wegen Ladendiebstahls im ostfranzösischen Lyon in Polizeigewahrsam. Dort habe er auch den tunesischen Ausweis vorgelegt und angegeben, er habe keinen festen Wohnsitz, sei arbeitslos, geschieden und drogenabhängig.

Am Samstag wurde er laut Molins wieder freigelassen, einen Tag später verübte er das Attentat. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich reklamiert. Von Seiten der Ermittler hieß es jedoch, bisher weise nichts auf eine Verbindung des Täters zum IS hin. Laut Molins sagten mehrere Zeugen aus, dass der Angreifer „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen habe.