Simbabwe ist bankrott, aber es hat einen Tourismusminister mit kindischen Fantasien. Der hat jetzt erklärt, die Fußball-WM 2034 ins Land holen zu wollen. Zu Jahresbeginn hatte er Pläne für ein Disneyland nahe der Viktoriafälle enthüllt.

Johannesburg - Simbabwes Tourismusminister Walter Mzembi überrascht gern die Welt. Anfang des Jahres ließ der Jünger des 90-jährigen Präsidenten Robert Mugabe verlauten, der bankrotte Staat im Süden Afrikas werde neben den Victoriafällen ein „Disneyland“ errichten – obwohl dieses Vorhaben fast ein Zehntel des gesamten Staatshaushalts verschlungen hätte.

 

Kein Wunder, dass von dem simbabwischen Disneyland seitdem nichts mehr zu hören war. Doch nun legt Mzembi einen neuen Knüller nach.

Der Baum pflanzende Mann

Simbabwe werde sich um die Ausrichtung der Fußball-WM im Jahr 2034 bemühen, kündigte der Politiker an, obwohl bisher kaum einer wusste, dass das Land über eine kickende Nationalmannschaft verfügt – für eine WM hat sie sich jedenfalls noch nie qualifiziert.

Erste Recherchen ergaben, dass es ein simbabwisches Team gibt: Es rangiert auf Platz 99 der Fifa-Liste und trägt den Spitznamen „The Warriors“. Von Isdore Guvamombe, Journalist der staatlichen Zeitung „Herald“, musste sich der Minister die Frage gefallen lassen, was er geraucht habe, als er den Vorschlag unterbreitete – eine Unverschämtheit, die Mzembi mit einem Gleichnis parierte: Der beste Mann sei der, der einen Baum pflanze, obwohl er keine Chance habe, jemals darunter im Schatten zu sitzen.

Der Reporter hakte nach und wollte wissen, ob er seinen Vorschlag denn tatsächlich ernst meine, worauf Mzembi „sehr, sehr ernst“ erwiderte und ausführte, dass die beiden Nachbarländer Mosambik und Sambia ja womöglich als Co-Austräger einsteigen könnten.

Buhlen um Mugabes Aufmerksamkeit

Bei den drei Nationen handelt es sich ausnahmslos um Länder, die zu den ärmsten Staaten der Welt gehören. Gemeinsam verfügen sie über ein Bruttoinlandsprodukt von gut 50 Milliarden Dollar. Sie müssten also mehr als ein Fünftel ihres gesamten Wirtschaftsvolumens aufwenden, um mit den brasilianischen Ausgaben für die jüngste WM mitzuhalten.

Ob Mzembi nur einmal mehr die Aufmerksamkeit seines Präsidenten auf sich ziehen wollte? Er betrachte es tatsächlich als eine große Ehre, unter Mugabe dienen zu dürfen, betonte der 50-Jährige: „Auch wenn ich ein Minister bin, bin ich wie ein Kind. Auch demografisch könnte ich ein Kind des Präsidenten sein.“ Zumindest das bleibt unwidersprochen.