Am Forchenrain in Schafhausen kann jetzt mit dem Ausbau am Döffinger Berg begonnen werden. Die Arbeiten erfolgen in Abstimmung mit den Anwohnern. Eröffnung der Strecke im kommenden April.

Es ist der Spatenstich für ein sportliches Gemeinschaftswerk in Schafhausen im „Grenzgebiet“ zu Grafenau. Und so sind zum offiziellen Anlass gleich zwei Bürgermeister vor Ort, für Weil der Stadt Christian Walter mit seinem Ersten Beigeordneten Jürgen Katz und für Grafenau Martin Thüringer. Gemeinsam mit den Vertretern des TSV Schafhausen haben sie die neue Mountainbike-Strecke konzipiert und alle behördlichen Genehmigungsverfahren hinter sich gebracht. „Die Strecke liegt verkehrsgünstig direkt am Würmtalradweg, das Gebiet ist ein Wirtschaftswald mit wenig Wild“, erklärt Walter die Entscheidung für den Standort. Nach gut zwei Jahren der Abwägung und Standortsuche kann jetzt am Forchenrain der Ausbau der Mountainbike-Strecke am Döffinger Berg beginnen.

 

Bürgermeister Walter lobt Eigeninitiative

Und das diesmal ganz legal, der Nutzungsvertrag zwischen Weil der Stadt und dem TSV Schafhausen steht. Der Verein hat nach über 50 Jahren sogar eine Mountainbike-Abteilung neu gegründet, die für den Ausbau und die Pflege der Strecke unter der Leitung von Steffen Krause verantwortlich zeichnet. 23 Mitglieder hat die junge Abteilung mittlerweile, und die haben bis zur geplanten Eröffnung im kommenden April noch einiges zu tun.

Bürgermeister Walter lobt ausdrücklich die Eigeninitiative der Ehrenamtlichen. Denn sie werden in Handarbeit die insgesamt sieben Trails selbst anlegen, mit Maschinen lässt sich auf den engen Pfaden nicht arbeiten. Zunächst müssen die bereits grob vorbereiteten Wege begradigt werden, damit sie für Mountainbiker überhaupt sicher befahrbar werden. „Wir werden außerdem einfache Kurven bauen, aber auch sogenannte Anlieger, also geneigte Steilkurven, und wir bauen Rampen mit bis zu zwei Meter hohen Sprüngen auf der Strecke ein. Es kommen verschiedene Hindernisse hinzu mit Steinfeldern oder Holzelementen, an denen die Mountainbiker ihre Technik verbessern können“, erklärt Steffen Krause das Vorhaben. Und auch der eine oder andere Baum wird sicherheitshalber mit einer Dämpfungsmatte versehen.

Illegaler Trail im Naturschutzgebiet

In der Coronazeit hatten Jugendliche die Natur und den Wald für sportliche Betätigungen wiederentdeckt. Am Hacksberg bei Schafhausen hatten sie einen illegalen Trail mitten in einem Naturschutzgebiet angelegt. Nach Hinweisen an die Untere Naturschutzbehörde mussten die Jugendlichen die Strecke wieder zurückbauen. Gleichzeitig wurde ihnen und ihren Wünschen nach einer Mountainbike-Strecke Gehör geschenkt und eine legale Alternative in Aussicht gestellt.

Der aktuelle Spatenstich zeigt, wie aus einem illegalen Mountainbiketrail an dem neuen Standort doch noch eine offiziell genehmigte und mit Naturschutzbehörden, Nabu, Landratsamt, Förster, Jagdpächtern, Radsportverband und Nachbarn abgestimmte öffentliche Strecke entstehen kann, wenn der Wille dazu da ist.

Details wurden bereits mit den Nachbarn abgestimmt und für Januar plant Steffen Krause nochmals eine größere Infoveranstaltung für die Anwohner zum geplanten Ausbau. „Und auch wenn die Strecke fertig ist und befahren wird, wollen wir im engen Austausch mit den Nachbarn bleiben“, so Krause. Es wird eine Strecke für Einsteiger geben, das heißt für Kinder, die aber mindestens einen Fahrrad-Führerschein gemacht haben. Und es wird eine technisch schwierige Downhill-Strecke für Experten geben, die bergab bis zur Kläranlage führt. Außerdem sind Übungsparcours geplant, eine Uphill-Strecke und ein Freerider-Trail.