Die 13-Jährige vom GSV Hemmingen startet normalerweise im Einzel beim Trampolinspringen – nun ist sie deutsche Vizemeisterin im Synchron-Wettbewerb geworden.
Maya Seidner muss nicht lange überlegen, was ihr am Trampolinspringen am meisten Spaß macht. „Dass man in der Luft fliegt und dabei kontrollieren kann, was man macht“, antwortet die aufgeweckte 13-Jährige, die seit fünf Jahren ihren Sport betreibt. Fünf bis sechs Trainingseinheiten stehen pro Woche auf dem Programm von Maya Seidner vom GSV Hemmingen, die für ihr nicht alltägliches Hobby einigen Aufwand in Kauf nimmt.
Die Gymnasiastin, die in Vaihingen/Enz zur Schule geht und im Teilort Riet wohnt, fährt für ihren Sport nicht nur in die Sporthalle nach Hemmingen, sondern auch ins Leistungszentrum nach Ostfildern-Ruit. „Früher haben Papa, Opa oder ich sie von Haustür zu Haustür gefahren. Inzwischen nur noch bis zur S-Bahn Zuffenhausen“, erzählt Mutter Stefanie Seidner schmunzelnd.
Erfolge hat Maya Seidner als Einzelspringerin schon einige feiern können, unter anderem die Silbermedaille bei den württembergischen Titelkämpfen ihrer Altersklasse und Rang drei bei den Mannschaftsmeisterschaften. Auch durch die Geografie Europas hat ihre Sportart sie schon geführt: So stand die GSV-Turnerin im Finale der besten Acht beim Flower-Cup in Amsterdam in den Niederlanden und erreichte Rang drei beim Cup of friendship in Tschechien.
Ihren größten Erfolg feierte die Freizeit-Fliegerin jedoch im Herbst vergangenen Jahres bei den deutschen Meisterschaften in Stuttgart – und dabei war eine gehörige Portion Zufall mit im Spiel. Ihre Ruiter Trainingspartnerin Valeria Limonova war auf der Suche nach einer neuen Synchronpartnerin, da es mit ihrer alten nicht mehr so gut geklappt hatte. „Das Problem ist, eine Partnerin auf gleichem Niveau zu finden“, erklärt Maya Seidner. Ihre Trainer schlugen vor, es doch einmal zusammen zu versuchen. „Wir haben etwa zwei bis drei Wochen lang gemeinsam trainiert und uns auf die deutschen Meisterschaften vorbereitet“, erinnert sich die Hemminger Turnerin noch gut.
Silber im Synchron-Springen
Es hat sich gelohnt. Nach überstandener Qualifikation schafften Seidner/Limonova den Sprung ins Finale der besten sechs Paare in ihrer Altersklasse der 13- und 14-Jährigen. Dort steigerten beide ihre bereits starke Leistung aus dem Vorkampf noch einmal deutlich und wurden am Ende mit nur einem halben Punkt Rückstand hinter den neuen deutschen Meisterinnen Greta Steinbrenner/Alexandra Melchniuk (Frankfurt/Salzgitter) stolze Vizemeisterinnen.
Der Lieblingssprung heißt Fliffis Rudi
„Beim Synchronspringen hört man eher als dass man es sieht, wenn ein Paar nicht ganz synchron ist“, erläutert Maya Seidner. Der Fokus liege ganz klar auf dem eigenen Trampolin, man sehe jedoch aus dem Augenwinkel die Sprünge der Partnerin und könne die eigenen Sprünge dann durch mehr oder weniger Höhe gegebenenfalls anpassen. Bis zu drei Meter sind die Füße der GSV-Turnerin über dem Trampolin. Ihr Lieblingssprung hat den Namen Fliffis Rudi, es handelt sich um einen Doppelsalto mit eineinhalb Schrauben. Und hoch hinaus soll es bei Maya Seidner auch in diesem Jahr gehen. Ihr Ziel sind die Junioren-Europameisterschaften im portugiesischen Guimaraes.