Mario Gomez kehrt zum VfB Stuttgart zurück. Der Stürmer steht für Treffsicherheit, der Transfer hat aber auch seine Tücken. Für die aktuelle Mission des VfB ist der Meister von 2007 aber eine gute Lösung, kommentiert Dirk Preiß.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Im Sommer 2009 war das Kapitel VfB Stuttgart für Mario Gomez beendet – nun weiß man: vorerst. Denn seit Freitagmorgen ist klar: Der Nationalstürmer kehrt im Januar zu dem Club zurück, mit dem er als junger Stürmer 2007 die Meisterschaft gefeiert hat. Zwei Tage nach dem Abschied von Simon Terodde zum 1. FC Köln hat der VfB somit seine Planstelle im Sturmzentrum neu besetzt.

 

Keine Frage: Die Rückkehr des Mannes, der einst als Jugendlicher aus Ulm nach Stuttgart kam und bis zu seinem Wechsel nach München für den VfB stürmte, ist eine echte Überraschung. Ob Sportchef Michael Reschke damit ein echter Coup gelungen ist, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen. Gomez ist eine Hausnummer im deutschen Angriffsfußball, hat über Jahre seine Treffsicherheit bewiesen und entfaltet allein durch seine körperliche Präsenz schon ordentlich Wirkung auf den Gegner. Dass er nun wieder das Trikot mit dem Brustring überstreift, darf Hoffnung machen auf eine schlagkräftigere Offensivabteilung als jene, die der VfB bisher beschäftigte. Bei lediglich 13 Toren in der Hinrunde war die Verpflichtung eines echten Goalgetters unerlässlich.

Gomez muss sich die Liebe der Fans neu erarbeiten

Doch es gibt auch ein aber: 32 Jahre ist Mario Gomez bereits alt – was in der heutigen Zeit, in der die Talente immer früher in der Bundesliga ankommen, nicht gerade ein Zukunftsmodell darstellt. In zwölf Partien dieser Saison hat der Nationalspieler, der sich noch Hoffnungen auf eine WM-Nominierung macht, gerade einmal zwei Tore für den VfL Wolfsburg erzielt. Und die Liebe der Stuttgarter Fans wird sich der 1,89 Meter große Hüne erst wieder erarbeiten müssen. Seinen Wechsel zum FC Bayern haben ihm viele Anhänger lange nicht verziehen. Zudem hat Gomez seinen Preis.

Doch bei allen emotionalen Bedenken und vagen Zukunftsaussichten: Der VfB muss ans Hier und Jetzt denken, der Club verfolgt in dieser Saison nur ein Ziel. Er muss in der Liga bleiben, ein erneuter Abstieg würde den Club um Jahre zurückwerfen, viele hoch trabende Pläne zunichte machen. Auf der Mission Klassenverbleib einen Mario Gomez an Bord zu wissen, ist nicht das schlechteste Gefühl.