Kerzen, Plüschtiere, Trauerwachen – die Menschen in Krefeld trauern um die Affen der Brandkatastrophe mit Ritualen, die wir bisher nur bei Todesfällen von Menschen kennen. Warum ist das so, fragt StZ-Autorin Hilke Lorenz.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Krefeld - Seit Wochen können wir fast in Echtzeit dabei zuschauen, wie die Population der Koalabären in Australien durch Waldbrände dezimiert wird. Ihr Lebensraum wird vernichtet. Sie selbst sind, wenn sie sich in Sicherheit bringen können, ohne Nahrung und Wasser. Manchmal gelangen Videos in Umlauf, die zeigen, wie einzelne Menschen beherzt Tiere retten, die sonst elend verbrannt wären. Die versehen wir dann mit einem Wut- oder Trauer-Button in den sozialen Netzwerken. Dass laut Weltbiodiversitätsrat eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind, realisieren wir dennoch nur zögerlich. Weil alles so abstrakt bleibt?