Iska Dürr leitet seit zwei Jahren die Abteilung Soziales im Landkreis Tübingen. Die Jahre, in der sie für die Landeshauptstadt und den Stadtbezirk Möhringen als stellvertretende Bezirksvorsteherin gearbeitet hat, werden für sie aber nie abgehakt sein.

Möhringen/Tübingen - Es ist genau die Traumstelle, die sie sich vorgestellt hatte. „Jeder Tag ist anders“, sagt Iska Dürr. Seit etwas mehr als zwei Jahren leitet die ehemalige stellvertretende Bezirksvorsteherin Möhringens im Landratsamt Tübingen die Abteilung Soziales. „Die Arbeit ist sehr vielfältig – in ihrer ganzen Bandbreite“, sagt die 52-Jährige. Ihre Aufgaben reichen von der Asylbewerberbetreuung, über die Seniorenarbeit sowie die Behindertenhilfe und Schuldnerberatung bis hin zum Job-Center und zur Sozialhilfe.

 

Das Büro von Iska Dürr bietet einen herrlichen Ausblick auf das Tübinger Schloss. Zeit, durch die von der Universität geprägte Stadt zu schlendern, bleibt allerdings nicht. Oft sind die Arbeitstage lang und der Terminkalender ist gut gefüllt. Als stressig empfindet die zweifache Mutter ihren Job dennoch nicht. „Weil mir meine Arbeit einfach großen Spaß macht“, sagt sie. „Ich bin viel unterwegs, weil wir enge Kontakte zu den Trägern im Landkreis pflegen“, fügt sie hinzu und lobt die „sehr lebendige Landschaft an Ehrenamtlichen“ sowie die gute Zusammenarbeit im Landratsamt auf allen Ebenen. „Es ist fast wie ein großes Bezirksamt“, sagt Dürr. Der Kontakt zu den Bürgern ist ihr „unheimlich wichtig“, das Landratsamt sei keine „abgehobene Einrichtung“, sondern eine offene Anlaufstelle. „Es ist wichtig, sich für die Bürger Zeit zu nehmen, ihnen zuzuhören und Dinge zu erklären“, sagt Dürr.

Die Umstellung, nach mehr als 30 Jahren in Stuttgart für einen Landkreis zu arbeiten, sei schon groß gewesen. „Da muss man schon umdenken, die Strukturen sind andere und man steht ganz anders in der Rechenschaft“, erinnert sich die gebürtige Stuttgarterin, die in Leonberg wohnt. Ihre Arbeit und ihre Erfahrungen, die sie in der Landeshauptstadt gesammelt hat, hätten ihr jedoch sehr geholfen. „Ich habe mich auch dort lang um soziale Themen gekümmert“, sagt sie.

„Möhringen ist für mich nie abgehakt“

In Möhringen, wo sie von 2002 bis 2010 Jürgen Lohmanns Stellvertreterin war, hat sie viele Projekte angestoßen und mit aufgebaut. Darunter das Erzählcafé, das sie mit Barbara Knecht vom Bürgerservice Leben im Alter auf dem Fasanenhof organisierte. Iska Dürr betreute den Jugendrat und engagierte sich im mobilen Generationenhaus. „Möhringen ist für mich nie abgehakt“, sagt sie. „Das waren so entscheidende Jahre für mich, dass die Arbeit in Stuttgart immer ein wichtiger Teil meines Lebens bleiben wird. “ Gern blickt sie vor allem auch auf die „sehr gute Zusammenarbeit“ mit Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann zurück. Schon als er Schultes in Botnang war, ist Iska Dürr in den 80er-Jahren seine Stellvertreterin gewesen. „Er wusste, wie ich ticke und umgekehrt“, erzählt Dürr. „Wir hatten das gleiche Grundverständnis und haben uns gut ergänzt.“

Kontakt nach Möhringen hat Iska Dürr noch immer regelmäßig. „Es liegt ja auch auf der Strecke“, sagt sie. Nach Möhringen biege sie häufig ab, weil dort Freunde wohnen. Gut 50 Minuten ist Iska Dürr jeden Morgen und Abend unterwegs. Die Autobahn meidet sie. Ein Umzug? Darüber hat sie schon nachgedacht, „aber es hat nicht oberste Priorität“. Und was macht die Abteilungsleiterin wenn sie einmal nicht arbeitet? Dann spielt sie Tennis, macht Fitness oder geht Wandern. So richtig. Mit Rucksack. Mehrere Tage. Eine Tour war beispielsweise der Schwarzwald-Westweg. 280 Kilometer in zwölf Tagen. „Beim Wandern kann ich komplett abschalten“, sagt Dürr.