Die Bezirksbeiräte wollen prüfen lassen, ob der Treffpunkt Degerloch an den Agnes-Kneher-Platz ziehen könnte. An seinem Standort an der Mittleren Straße ist vor allem die Treppe ein Problem – für Rollstuhlfahrer.

Degerloch - Die Zeit scheint reif: Die Kirche will am Agnes-Kneher-Platz bauen, und die Bezirksbeiräte sehen eine Möglichkeit, dass dann in einem Aufwasch auch der zentrale Platz in Degerloch in ihrem Sinne umgestaltet wird. Schon seit gut einem Jahrzehnt wünschen sich die Lokalpolitiker zudem, dass die Stadt den Treffpunkt Degerloch saniert. Denn das Bildungs- und Begegnungszentrum ist weder behindertengerecht noch effizient im Energieverbrauch. Jetzt bietet sich aus Sicht des Bezirksbeirats die Chance, all diese lang gehegten Vorhaben unter einen Hut zu bringen. Während die Protestanten ihr Haus der Kirche am Agnes-Kneher-Platz bauen, soll der Treffpunkt Degerloch vom bisherigen Standort an der Mittleren Straße 17 an die Leinfeldener Straße 65 umziehen. Das fordern die Bezirksbeiräte in einem gemeinsamen Antrag an die Stadt. Die Verwaltung wird aufgefordert, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben und notwendige Anpassungen des Baurechts aufzuzeigen.

 

Wannenbad soll weichen

An der Leinfeldener Straße befand sich früher das so genannte Wannenbad. „Da haben früher die Hausmeister der Filderschule gewohnt“, sagt Götz Bräuer, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Bezirksbeirat. Nun soll das Gebäude zumindest nach dem Wunsch der Degerlocher Bezirksbeiräte abgerissen werden, um einem neuen Treffpunkt Degerloch zu weichen. Götz Bräuer sieht den Standort an der Leinfeldener Straße als ideal an, weil sich aus seiner Sicht eine Kooperation mit der unmittelbar benachbarten Filderschule empfehle. „Ich könnte mir vorstellen, dass die Filderschule Räume des künftigen Treffpunkt Degerlochs tagsüber nutzt, während der Treffpunkt wiederum abends Kurse in dem Schulgebäude abhält“, sagt er.

Dies sei vor allem wichtig, falls das Baurecht den Ausmaßen eines Neubaus an der Stelle des früheren Wannenbads Grenzen setze, sagt Bräuer. Bereits 2007 ist der Bedarf für einen sanierten Treffpunkt Degerloch für eine Tischvorlage geschätzt worden, die den Bezirksbeiräten bei einer Sitzung im Juli 2007 als Diskussionsgrundlage diente. Dabei wurde der mögliche Bedarf nach einer Sanierung am gegenwärtigen Standort Mittlere Straße mit 1366 Quadratmetern angegeben.

Das Bürgerhaus braucht eine gewisse Quadratmeterzahl

Diese Zahl gelte auch nach einem Umzug noch als Richtwert, sagt der CDU-Politiker. „Sollte nach dem Baurecht an der Leinfeldener Straße nur ein Neubau mit einer geringeren Quadratmeterzahl möglich sein, müssten wir entweder auf Angebote verzichten oder eben auf andere Räume ausweichen“, sagt Bräuer. Der CDU-Politiker ist aber überzeugt, dass sich mit der Filderschule eine solche Lösung finden lasse, weil aus seiner Sicht beide Seiten einen Nutzen hätten.

Zunächst muss die Stadt nun den Ball aufnehmen, den die Bezirksbeiräte ihr mit dem Antrag zugespielt haben und die Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Bräuer ist überzeugt, dass dies passiert, obwohl die Sanierung des Treffpunkts Degerloch zuletzt beim Doppelhaushalt 2014/2015 keine Berücksichtigung fand. „Ich sehe die Stadt in der Pflicht“, sagt er.