Die Leonberger Triathletin Melanie Altenbeck-Zorn hat bei der Challenge-WM Silber in der Altersklasse W 30 geholt. Jetzt startet sie beim Ironman in der Hansestadt.

Melanie Altenbeck-Zorn schickt sich an, bei der Leonberger Sportlerehrung zum Stammgast zu werden. Mitte des vergangenen Monats wurde die Triathletin für ihren deutschen Meistertitel in der Altersklasse W 30 über die Mitteldistanz aus dem Vorjahr ausgezeichnet. Da stand bereits fest, dass sie auch im kommenden Jahr wieder dabei sein wird.

 

Die Donau war eher braun als blau

Eben über diese Strecke – 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und einen Halbmarathon – hat die 32-Jährige vom Murrer Team Silla Hopp einen weiteren Erfolg hinzugefügt: Bei der WM der Challenge-Serie – eine Konkurrenzveranstaltung zur bekannteren und größeren Ironman-Serie – in Samorin in der Slowakei, holte sie in einer Zeit von 4:49:43 Stunden die Silbermedaille. In der Frauen-Gesamtwertung landete sie auf Platz fünf.

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Zum Schwimmen ging es in die Donau, „die leider eher braun als blau war. Es lief solide – überragend kommt bei mir im Wasser ja eher selten vor“, kommentierte sie ihre schwächste Disziplin. Als Sechste ihrer Altersklasse ging Melanie Altenbeck-Zorn auf die Radstrecke. „Die ersten 45 Kilometer bis zum Wendepunkt hatten wir ordentlich Rückenwind. Das war zwar in dem Moment schön, aber ich hatte die ganze Zeit schon Angst vor der Rückfahrt. Und die war dann auch echt heftig, weil der Wind zudem sehr böig war. Da musste man immer wieder Ausgleichsbewegungen machen, das hat echt Kraft gekostet.“

Kuriose Laufstrecke über eine Pferderennbahn

Dennoch machte sie drei Plätze gut und ging als Dritte auf die Laufstrecke. „Durch die anstrengende zweite Hälfte beim Radfahren hatte ich schon etwas Angst vorm Laufen, habe mich aber zunächst gut gefühlt.“ Nach drei Kilometern kam von ihrem Mann an der Seite die Info, dass sie nun Zweite ihrer Altersklasse war. Die Strecke bezeichnete sie als „kurios – teilweise sind wir über eine Pferderennbahn gelaufen, dann über eine Wiese. Es waren kaum Höhenmeter, aber die verschiedenen Untergründe haben einem schon zu schaffen gemacht.“

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Im Laufe des Rennens hatte Melanie Altenbeck-Zorn jedoch eine Schwächephase. „Die Dritte ist dann wieder an mir vorbei, wobei ich das in dem Moment gar nicht gemerkt habe“, berichtet die 32-Jährige. Doch zwischen Kilometer 18 und 19 wurde es wieder besser und Melanie Altenbeck-Zorn sah die Konkurrentin wieder.

„Bei der letzten Verpflegungsstelle, etwa eineinhalb Kilometer vor dem Ziel, waren wir gleichauf. Ich habe dann alles auf eine Karte gesetzt, die Verpflegungsstelle links liegen gelassen und bin vorbeigezogen. Ich bin nur noch gerannt – das waren die härtesten eineinhalb Kilometer meines Lebens.“ Doch es sollte sich lohnen, sie rettete den Vorsprung ins Ziel. Erst 2015 hat sich Melanie Altenbeck-Zorn dem Triathlon verschrieben. Ausdauer war allerdings schon immer ihr Ding. Mit 18 lief sie ihren ersten Marathon.

Der Anstoß kommt von einer Arbeitskollegin

Als eine Arbeitskollegin der technischen Zeichnerin sie dann ansprach, beim Triathlon-Training mitzumachen, war die Entscheidung schnell gefallen, auch dabei zu bleiben. Das Laufen ist die stärkste Disziplin von Melanie Altenbeck-Zorn. Mittlerweile fühlt sie ich aber auch auf dem Rad schon so richtig wohl. Und das Schwimmen? „Da lasse ich immer etwas Zeit liegen“, sagt die Triathletin. „Aber für meinen Kopf ist es besser, wenn ich aufholen kann, als wenn ich die Gejagte bin.“

Neue Bestzeit im Blick

Nur zwei Wochen nach ihrer Silbermedaille bei der WM der Challenge-Serie bestreitet die Leonbergerin an diesem Sonntag bereits den nächsten großen Wettkampf. Der Ironman in Hamburg mit 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen steht auf dem Programm. Ihr Ziel? „Ich würde gerne eine Bestzeit aufstellen“, sagt Melanie Altenbeck-Zorn. Und die liegt bei 10:50 Stunden.

Sogar den Ironman auf Hawaii hat die Ausdauerspezialistin 2017 bereits einmal absolviert. Die Qualifikation gelang beim Wettbewerb in Hamburg. Wenn das kein gutes Omen für dieses Wochenende ist.