Eine 63-Jährige wird am Donnerstag von vermeintlichen Polizeibeamten angerufen und soll Geld übergeben, damit ihr Sohn nicht in Haft genommen wird. Experten geben Tipps, was man tun sollte.

Erneut haben unbekannte Täter durch einen Telefontrick ihr Opfer derart verunsichert, dass ihnen Geld und Goldschmuck im Wert von insgesamt rund 18 000 Euro übergeben wurde. Eine 63-jährige Frau aus Weinstadt wurde am Donnerstag gegen 16 Uhr von einer vermeintlichen Polizeibeamtin telefonisch kontaktiert. Hierbei gab die Betrügerin der Frau gegenüber an, dass ihr Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe.

 

Übergabe in der Bahnhofstraße

Um zu vermeiden, dass der Sohn von der Polizei in Untersuchungshaft genommen wird, sollte die 63-Jährige einen hohen Bargeldbetrag entrichten. Letztlich übergab die Frau gegen 18 Uhr in der Bahnhofstraße in Waiblingen vor dem dortigen Kino einem unbekannten Mann Goldschmuck im Wert von rund 10 000 Euro sowie 8000 Euro Bargeld. Der Abholer wurde von der Geschädigten als ein etwa 18 Jahre alter, dunkelhäutiger Mann beschrieben, der zur Tatzeit eine Kappe, ein Sweatshirt sowie eine schwarze Nike-Jogginghose trug.

Polizei bittet um Hinweise

Mögliche Zeugen, denen etwas Verdächtiges aufgefallen ist, werden dringend gebeten, sich mit dem Polizeirevier Waiblingen unter der Telefonnummer 07151 / 95 04 22 in Verbindung zu setzen.

Das Polizeipräsidium Aalen warnt erneut eindringlich vor solchen Telefonbetrügern oder auch vor angeblichen „Polizisten“, die ihre Opfer über das Telefon ausfragen oder sogar zur Herausgabe von Geld und Wertsachen verleiten. Die „echte Polizei“ verlangt niemals eine Kaution oder nimmt Geld oder sonstige Wertsachen in Empfang, schon gar nicht an der Haustür.

Auflegen und nachfragen

Bei den sogenannten „Schockanrufen“ rät die Polizei dringend dazu, aufzulegen und über die bekannten Rufnummern mit Sohn, Tochter, Enkel, Neffe oder Nichte direkt Kontakt aufzunehmen. Sollten diese nicht sofort erreicht werden, sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen und sich gegebenenfalls zunächst bei Bekannten oder bei der „echten“ Polizei Rat holen.

Zudem wird empfohlen, dass man sich die Telefonnummer des örtlichen Polizeireviers oder Polizeipostens notiert und in der Nähe des Telefons parat hält. Wird man dann von einem angeblichen Polizisten angerufen, heißt es: auflegen und zunächst unter der notierten Nummer beim Polizeirevier oder Polizeiposten anzurufen.

Auf Hinweise der Bankberater hören

Außerdem raten die Experten: „Sollten die Betrüger Sie zur Abholung von Bargeld und Wertgegenständen bei einer Bank überzeugt haben, so nehmen Sie die Hinweise der Bankmitarbeiter, dass es sich um einen Betrug handeln könnte, ernst und hinterfragen die Situation – auch wenn Sie in Sorge um Ihre Liebsten sind.“