Wegen des Mangels an Computerchips kann die Umsetzung aber noch vier bis sechs Monate dauern.

Leonberg -

 

Computerhersteller, Handyproduzenten, Anlagenbauer – und Leonberg. Dass sich die Stadtverwaltung in eine solche Liste einmal einreihen würde, hört sich zunächst merkwürdig an. Doch nicht nur die Wirtschaft leidet derzeit unter dem Mangel an Computerchips. Auch auf die Digitalisierung an Leonberger Schulen haben die Lieferschwierigkeiten Auswirkungen.

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Der Grund: „Wir möchten alle Schulen in städtischer Trägerschaft so schnell wie möglich mit flächendeckendem W-Lan ausstatten“, sagt Mohamed Hegazy, der Amtsleiter für Information und Kommunikation in der Leonberger Verwaltung. „Aber die Hardware ist derzeit nicht verfügbar. Die Hersteller rechnen mit einer Lieferfrist zwischen vier und sechs Monaten.“

Corona macht die mangelhafte Ausstattung deutlich

Um möglichst wenig Zeit zu verlieren, reichte Mohamed Hegazy in Zusammenarbeit mit der für die Technik an Schulen zuständigen Mitarbeiterin, Birgit Schurr, noch kurzfristig in der letzten Sitzung des Gemeinderats in diesem Jahr einen Vorschlag zur Finanzierung des W-Lan-Netzes ein. Die Gemeinderätinnen und -räte stimmten dem Antrag zu. Damit ermöglichten sie „ den Weg für einen weiteren Meilenstein hin zu einer vollumfänglichen digitalen Bildung“, teilt die Stadtverwaltung mit.

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Dabei spielt auch die Coronapandemie eine Rolle. Hat sie doch in Zeiten des Lockdowns oder auch in Fällen von Homeschooling bei Quarantäne gezeigt, wie mangelhaft die Ausstattung in den Schulen oft ist. In den Schulen werde dringend flächendeckendes W-Lan benötigt, „um auch in der Coronazeit Fernlern- oder Hybridunterricht durchführen zu können“, erklärt Birgit Schurr.

Hardware soll noch vor dem Jahreswechsel bestellt werden

Dafür werden rund 490 000 Euro investiert. Ein Großteil wird über Fördermittel finanziert. Der städtische Anteil beträgt maximal 150 000 Euro. Um den Bedarf an Hardware ermitteln zu können, muss jedoch erst ein Hersteller ausgesucht und eine W-Lan-Ausleuchtung der Schulgebäude vorgenommen werden. „Gerade wegen der Lieferschwierigkeiten ist es wichtig, dass wir keine Zeit verloren haben und die Schülerinnen und Schüler schon bald überall auf W-Lan zugreifen können“, sagt Hegazy.