Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Auf das Sommermärchen 2006 folgte sogleich das Wintermärchen 2007. Anders als die deutschen Fußballer konnten die deutschen Handballer um Michael Kraus und Markus Baur bei ihrer Heim-Weltmeisterschaft sogar den Titel gewinnen. Die Mitgliederzahlen stiegen von 819 544 (2007) auf 847 406 (2009), seitdem sind sie aber im steilen Sinkflug bis auf 756 907 (2017). Auch die Tatsache, dass die Bundesliga als beste Liga der Welt gilt, und der Europameistertitel 2016 konnten daran nichts ändern. Immerhin schauten sich das EM-Finale vor zwei Jahren gegen Spanien fast 13 Millionen Menschen im TV an – es war abgesehen von Fußballübertragungen die beste Sport-Fernsehquote jenes Jahres. Der EM-Held Andreas Wolff war anschließend omnipräsent im TV, tingelte von einer Sendung zur nächsten. Doch als sportartenübergreifender Star hat der DHB-Torwart sich nicht etablieren können – also als ein Gesicht vom Schlage eines Stefan Kretzschmar (Karriereende im Nationalteam nach Olympia-Silber 2004). Die „Bad Boys“ haben es mit dem EM-Titel und Olympia-Bronze 2016 zu Beliebtheit gebracht, aber es danach verpasst nachzulegen. Bei der WM 2017 scheiterten sie im Achtelfinale an Katar, und bei der EM 2018 (Hauptrunden-Aus) beherrschten vor allem die Probleme mit dem neuen Bundestrainer Christian Prokop die Schlagzeilen.