Tübingen Uni-Zentrum für Islam eröffnet

Bildungsministerin Schavan: Zentrum für Islamische Theologie ist "Meilenstein für die Integration".
Tübingen - Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat das bundesweit erste Zentrum für Islamische Theologie in Tübingen als „Meilenstein für die Integration“ bezeichnet. Es sei wichtig, dass es an deutschen Universitäten eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der islamischen Religion gebe, sagte sie am Montag bei der offiziellen Eröffnung des Zentrums. „Glaube muss gedacht werden. Religion braucht Klärung und Aufklärung.“ Glauben ohne zu denken könne schnell in eine falsche Richtung führen, sagte die Ministerin. Darüber hinaus biete das Zentrum „die große Chance, auch den Dialog mit den christlichen Religionen zu fördern“.
Sprecher des Koordinationsrates der Muslime: Muslime juristisch als Religionsgemeinschaft anerkennen
Kritiker hatten zuletzt die Befürchtung geäußert, dass vor allem durch den Einfluss als konservativ geltender muslimischer Verbände eine unkritische islamische Theologie an deutschen Hochschulen etabliert werden könnte. Schavan betonte: „Wir wollen mit der großen Erfahrung, die wir an deutschen Universitäten mit der Theologie haben, auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung der islamischen Theologie leisten.“
Der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime in Deutschland, Bekir Alboga, forderte, als nächster Schritt müssten die Muslime nun auch juristisch als Religionsgemeinschaft anerkannt werden. „In Deutschland herrscht ein sehr negatives Bild vom Islam und Muslimen“, sagte er. Das sei auch eine Folge davon, dass den Muslimen die juristische Anerkennung verweigert werde.
Rund 35 Studierende eingeschrieben
Tübingen ist das erste von bundesweit vier universitären Zentren für Islamische Theologie. Seit Oktober sind rund 35 Studenten für den Studiengang eingeschrieben. Die Standorte Münster/Osnabrück, Frankfurt/Gießen und Erlangen-Nürnberg sollen in diesem Jahr eröffnet werden. An den Zentren sollen unter anderem Imame und Lehrer für islamischen Religionsunterricht ausgebildet werden. In den nächsten Jahren werden für rund 700 000 muslimische Schüler bis zu 2000 Lehrkräfte benötigt. Insgesamt leben in Deutschland rund vier Millionen Muslime, allein in Baden-Württemberg sind es 600.000.
Unsere Empfehlung für Sie
Coronavirus in Baden-Württemberg Liveticker: Das sagte Kretschmann zu Schulöffungen
Während einer Regierungspressekonferenz mit Winfried Kretschmann, Manfred Lucha und Peter Hauk wurden einige Worte zum Coronavirus verloren - besonders, was Schulöffnungen angeht. Wir haben live getickert.

Schnelltests für die breite Masse Was Tübingen in Corona-Zeiten besser macht
Die Notärztin Lisa Federle will die kostenlose Schnelltestaktion bis zum Wendepunkt der Pandemie fortführen. Schon jetzt hat der Landkreis Tübingen mit einer Inzidenz unter 50 die niedrigste Infektionsrate in Baden-Württemberg und ist kein Risikogebiet mehr.

Landtagswahl Baden-Württemberg Freie Wähler werben für Bündnis mit CDU
Der Bundesvorsitzende der Freien Wähler und bayrische Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger hätte gern eine „bürgerliche Koalition ohne die Grünen“. Zielmarke: Sieben Prozent plus x“.

Alfred Gross und Nicole Schwindt sind Spitzensportler im Marathon Das Langstrecken-Ehepaar
Der 71-jährige Alfred Gross und die 63-jährige Nicole Schwindt sind seit 44 Jahren verheiratet und nationale Spitzensportler im Marathon.

Daten zur Coronapandemie Weniger Neuinfizierte als Schleswig-Holstein
Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg sinkt weiter deutlich. Gemessen an der Einwohnerzahl zählt der Südwesten zu den Ländern mit den niedrigsten Werten. Hier geht es zu den aktuellen Daten.

Produkt bei Kaufland verkauft Hersteller ruft Süßware wegen Erdnuss-Spuren zurück
Das slowakische Unternehmen Encinger SK ruft das Süßwaren-Produkt „Schoko-Rosinen in Vollmilchschokolade“ zurück. Es wurde in Deutschland bei Kaufland verkauft.