Der inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan wird diesen Donnerstag 75 Jahre alt – und könnte eine Schlüsselrolle bei möglichen Verhandlungen spielen.

Bei seinem letzten Lebenszeichen vor drei Jahren war Abdullah Öcalan ziemlich sauer. Was den Behörden einfalle, ihn nach jahrelanger Isolation ans Telefon zu holen, und warum er sich dafür einspannen lasse, schnauzte der PKK-Chef seinen Bruder Mehmet in einem Anruf von der Gefängnisinsel Imrali an. Viereinhalb Minuten währte das Telefonat am 25. März 2021, dann wurde die Verbindung gekappt – seither hat niemand mehr von Öcalan gehört, weder Anwälte noch Familie. Nur das Anti-Folter-Komitee des Europarats konnte sich noch vergewissern, dass er am Leben und bei Gesundheit ist. Das ist Ankara so wichtig wie der Kurdenbewegung: Wenn der Kurdenkonflikt in der Türkei irgendwann beigelegt werden soll, hält Abdullah Öcalan dafür den Schlüssel. Nach der Kommunalwahl sehen Experten die Chance für einen neuen Anlauf. Die Zeit drängt, denn an diesem Donnerstag wird Öcalan 75 Jahre alt.