Wir haben gesehen: „Hexen brennen“, den Magdeburger Halloween-Krimi mit Claudia Michelsen.

Was taugt „Hexen brennen“? Der neue „Polizeiruf 110 “ aus Magdeburg im Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Am Tag nach Halloween wird im fiktiven Thalrode am Fuße des Brockens eine Frauenleiche entdeckt – verbrannt auf einem Scheiterhaufen, zuvor mit mittelalterlichem Gerät gefoltert. Doreen Brasch (Claudia Michelsen) muss aus Magdeburg in den Harz anrücken, sich mit Hexenkult und allerhand Hokuspokus beschäftigen und dann doch feststellen, dass der Hass eines ungeliebten Sohns das Mordmotiv war.

Zahl der Leichen 2

Kopfschüttelmoment Ein stets gleich gekleidetes Schwesternpaar stapft durch Nacht und Nebel. Die Mädchen tauchen zu den unpassendsten Momenten auf und lösen mit ihren altklugen Sprüchen Kopfschütteln aus. Wenn das eine Reminiszenz an die Zwillinge aus dem Horrorklassiker „Shining“ sein soll, ist sie gründlich danebengegangen.

Neues Lieblingsthema Nach den „Tatorten“ aus Wien und Frankfurt ist „Hexen brennen“ der dritte Sonntagskrimi in Folge, der sich mit Okkultem, Mystischem, Metaphysischem beschäftigt. Flüchtet man in schweren Zeiten lieber in Parallelwelten, um der Realität zu entkommen?

Fazit Der Harz ist stimmungsvoll gezeichnet. Auch die Besetzung überzeugt. Allerdings ist die Geschichte überfrachtet, voller Klischees und letztlich so platt wie zäh erzählt. Dabei hätte die immer besser agierende Claudia Michelsen endlich mal einen richtig guten Fall verdient. Hier konnten sich die Macher nicht zwischen Gruselkrimi, Sozialstudie und Farce entscheiden. Schade.

Spannung Note 4; Logik Note 4,5