Die Kommissare Olga Lenski und Adam Racek gehen am „Muttertag“ in der Uckermark auf Mördersuche. Gnmächlich geht es zu und nicht allzu aufregend.

Stuttgart - Es gibt Länder, wo was los ist, es gibt Länder, wo richtig was los ist, und es gibt Brandenburg, Brandenburg.“ So hat Rainald Grebe einst gesungen. Der Regisseur und Drehbuchautor Eoin Moore wohnt in Brandenburg und zeichnet in seinem „Polizeiruf: Muttertag“ ein ähnliches Bild des Bundeslands. Die Häuser grau, die Gesichter der Menschen grau. Mittendrin ein junger Mann namens Enrico, der nicht der Hellste ist und die Tage vertrödelt. Ost-Klischees oder doch Realität?

 

„Wüste, klar“, sagt der Ermittler Adam Raczek (Lucas Gregorowicz), als er mit Kollegin Olga Lenski (Maria Simon) im Dorf Wüsterow in der Uckermark ankommt. Dort suchen sie den Mörder des polnischen Tischlers Janusz Kubiak. Er hatte ein Verhältnis mit Sabrina Uhl (Jennifer Krannich) aus eben jenem Wüsterow. Sie ist verschwunden. Ziemlich zügig gerät Enrico Schoppe (Anton Spieker) unter Verdacht. Er verschweigt etwas. Auch seine Mutter Heidi (Ulrike Krumbiegel) weiß mehr, als sie sagt.

Sonderlich rätselhaft und aufregend ist dieser „Polizeiruf“ nicht. Der Film mäandert vor sich hin, je nach Sichtweise könnte man sagen, er lässt sich Zeit zum Erzählen und zum Entwickeln seiner Figuren, oder man kommt zum Schluss, er wabert in Langeweile und spannungsfrei dahin.

Es ist der dritte gemeinsame Fall von Lenski und Raczek im deutsch-polnischen Kommissariat in Swiecko. Und noch immer hat man das Gefühl, da ginge mehr. Das Ermitteln in zwei Ländern bleibt bis dato bloße Kulisse, mal redet man ein bisschen Polnisch, mal Deutsch, das war’s mit dem Lokalkolorit. Auch die beiden Ermittler sprühen keine Funken, sie kabbeln sich, aber auch eher pflichtschuldig. Und dieses Mal darf die alleinerziehende Mutter Lenski mangels Babysitter das Töchterchen mitschleppen. So ist das, wenn das öffentlich-rechtliche Fernsehen einem zeigen will, dass „Muttertag“ ist. Wie singt Grebe doch: „Ich fühle mich so leer, ich fühl’ mich Brandenburg.“