Am Wochenende steht auf der Uni-Wiese am Pfaffenwald wieder das Umsonst-und-Draußen-Festival auf dem Programm.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Für die Veranstalter ist es nach wie vor das widerspenstigste, schönste und alternativste Festival weit und breit. Von Freitag bis Sonntag, 5. bis 7. August, steigt auf der Uniwiese in Vaihingen wieder das Umsonst-und-Draußen-Festival (U&D). Es ist bereits das 37.

 

Seit einigen Jahren ist der eingetragene Verein Umsonst & Draußen Kultur der Veranstalter. Die Musik- und Partyfans mussten sich diese Struktur geben, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Vorbereitet wird das Festival aber nach wie vor von einem offenen Plenum, bei dem jeder mitmachen darf.

Jede helfende Hand wird gebraucht

Das gilt natürlich um so mehr für den Auf- und Abbau. Bereits von Donnerstagmorgen an sind die ehrenamtlichen Helfer vor Ort. Eine komplette Festival-Infrastruktur mit zwei Bühnen, Licht- und Soundtechnik, mehreren Ausschänken, vielen Ständen, Strom- und Wasseranschlüssen gilt es zu realisieren. Ohne die Unterstützung der Fans geht da gar nichts, schreibt Roland Brömmel in seiner Pressemitteilung. Seit vielen Jahren ist er einer der Hauptorganisatoren des U&D. Wenn während des Festivals Not am Mann ist, wechselt manch einer spontan die Seiten und steht nicht länger im Publikum, sondern hinter dem Tresen. „Anpacken statt meckern“, das ist nach den Worten von Roland Brömmel das Motto.

Das Programm beginnt am Freitagabend, 18 Uhr, mit den Bands Gutterballs, Drill it und Good Men Gone Bad. Am Samstag geht es bereits um 14 Uhr los. Auf den beiden Bühnen stehen unter anderem die Gruppen Everdeen, Matu, Cannibal Girls, Django S. und Gomo Park. Am Sonntag um 11 Uhr geht es weiter, so zum Beispiel mit The Fancy Fuckers, Daddi, Exil 46 und Down Eight One. Die Bands sind freilich etwas für eingefleischte Fans der alternativen Szene. Wer mehr über die Gruppen wissen möchte, findet das vollständige Programm und Infos zu den verschiedenen Musikstilen im Internet.

Diskussionsforum ohne vorgegebenes Thema

Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein Diskussionsforum. Allerdings geben die Veranstalter kein Thema vor. Stattdessen sind die verschiedenen Gruppen eingeladen, die ihnen wichtigen Themen darzustellen. An den Infoständen präsentieren sich alternative, politische und kulturelle Initiativen wie zum Beispiel das Freie Radio, Antifa, die Flüchtlingshilfe, Aktivisten für den Umweltschutz und Initiativen rund um das Dauerthema Stuttgart 21.

Auch für die kleinen Festivalbesucher ist gesorgt. Die Kinderwerkstatt im Pavillon beim Zirkuszelt hat am Samstag von 15 Uhr an und am Sonntag von 14 Uhr an geöffnet. Am Samstag ist zudem das Homunculus Figurentheater zu Gast. Um 16 Uhr beginnt auf der Bühne im Zirkuszelt das Stück „Hummel Frieda“.

Das U&D finanziert sich weitgehend mit dem Verkauf von Speisen und Getränken. Darum ist es verpönt, sich selbst zu versorgen. Die Organisatoren und Fans sprechen vom Verräterbier. Doch so oder so gibt es Jahr für Jahr eine Finanzlücke zwischen den steigenden Kosten und den kommoden Preisen. Private Spender und Förderer sowie einige Sponsoren schließen diese Diskrepanz.