„Ein ‚weiter so‘ ist unmöglich geworden.“ Mit diesen Worten hat das Stuttgarter Olgastift die langjährige Beziehung zu seiner russischen Partnerschule auf Eis gelegt. Am Neuen Gymnasium Leibniz versucht man Grabenkämpfe zwischen Schülern zu verhindern.

Seit 23 Jahren pflegt das Königin-Olga-Stift im Stuttgarter Westen einen Austausch mit dem Gymnasium Nr. 1 im russischen Samara – seit 1992 Stuttgarts Partnerstadt, zuvor aber als Zentrum der sowjetischen Luft- und Raumfahrtindustrie bis zum Ende der Sowjetunion für Ausländer nicht zugänglich gewesen. Die Stuttgarter Schüler mit dem Profilfach Russisch – der Sprache der Schulgründerin Königin Olga – besuchten regelmäßig ihre Austauschpartner und wohnten bei deren Familien – und umgekehrt. Doch damit ist jetzt Schluss. „Der am 24.2.2022 gestartete völkerrechtswidrige militärische Angriff des russischen Staates auf die Ukraine und ihre Bewohner stellt einen tiefen Einschnitt in diese gewachsene Beziehung dar“, schrieb René Wollnitz, der Rektor des Olgastifts, am 10. März an die russischen Partner: „Ein ‚weiter so‘ ist unmöglich geworden.“