Die jüdische Gemeinde legt ihren Streit über das Neubauprojekt bei. Die Kosten sind auf 4,6 Millionen Euro festgesetzt worden.  

Ulm - Der Vorstand und die Repräsentanz der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Württemberg (IRGW) haben ihre heftigen Auseinandersetzungen über den Bau und die Finanzierung der neuen Ulmer Synagoge am historischen Weinhof beigelegt. Das hat die IRGW am Dienstag offiziell mitgeteilt. Unter Vermittlung des Generalsekretärs des Zentralrates der Juden, Stephan Kramer, und Michael Blume vom Staatsministerium Baden-Württemberg sei es "in einer neunstündigen Marathonsitzung in der Nacht zum Dienstag gelungen, einen einstimmigen Beschluss zu fassen".

 

Wie wiederholt berichtet, hatte Martin Widerker, Mitglied der IRGW-Repräsentanz, vor Wochen scharfe Kritik an Barbara Traub, der Sprecherin der jüdischen Gemeinde, geübt. Seiner Ansicht nach, so Widerker damals, sei der Neubau der Ulmer Synagoge "ein finanzielles Abenteuer". Am Dienstag nun teilte Barbara Traub mit: "Dank der Vermittlung des Zentralrates und des Landes sind die strittigen Punkte jetzt vom Tisch, die neue Synagoge kann gebaut werden." Die Kosten, so Traub, seien auf 4,6 Millionen Euro festgesetzt worden; um bald mit dem Bau beginnen zu können, müsse die IRGW eine Zwischenfinanzierung von 1,5 bis zwei Millionen Euro aufnehmen. Zugleich sei man dem Wunsch von Martin Widerker entgegengekommen, für weitere Projekte in der Jugendarbeit und der Schulentwicklung in Stuttgart rund 500.000 Euro bereitzustellen. Widerkers Sorge sei es gewesen, dass der Neubau in Ulm auf Jahre hinaus die finanziellen Mittel der IRGW binde.