Zeitenwende auch bei der öffentlich-rechtlichen Großanstalt. Die ARD will künftig nicht mehr ihren alten linearen Gewohnheiten folgen. Sie will besser auf den Komfort und die Vielfalt reagieren, die Streamingdienste bieten.

München - Die ARD will viele hochkarätige Serien und Filme in Zukunft zuerst streamen und dann erst zu einer festen Uhrzeit ausstrahlen. „Wir denken nicht länger zuerst in linearen Sendeplätzen, sondern konsequent zuerst in Inhalten und Projekten - ein Paradigmenwechsel für die ARD“, sagte der ARD-Koordinator Fiktion, Jörg Schönenborn, am Montag laut Mitteilung.

 

Die Senderkette plant für Herbst und Winter eine Serienoffensive. In den vergangenen Monaten sind in Deutschland immer mehr Streamingdienste an den Start gegangen. Die Konkurrenz für klassische TV-Sender durch Anbieter wie Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+ und Disney+ wächst stetig.

Der neue „Pan Tau“

„Für zahlreiche Highlights gilt: „online first“!“, heißt es in der Mitteilung. Los gehe es am 9. September mit „Oktoberfest 1900“. Es folgten noch in diesem Jahr „Pan Tau“ am 27. September, alle neuen Folgen der dritten Staffel „Babylon Berlin“ am 11. Oktober, „Das Geheimnis des Totenwaldes“ und die dritte Staffel „Charité“.

Schönenborn kündigte an: „Mit „Oktoberfest 1900“ und vielen weiteren Serien in den kommenden Monaten bespielen wir erstmals durchgängig zuerst die ARD Mediathek und dann unsere linearen Ausspielwege im Ersten, in den Dritten Programmen und auf One.“ Im Angebot sind demnach neben Serien und Mehrteilern, die Das Erste zeigt, auch zahlreiche Serien der Dritten Programme und von One, darunter im September die Sitcom „Parlament“ und die Comedy-Serie „Der letzte Wille“.