Das deutsche Gesundheitswesen ist eines der besten der Welt? Diese Gewissheit scheint zu bröckeln. Einer aktuellen Umfrage der AOK zufolge, glauben immer weniger Menschen in Baden-Württemberg, dass das hohe Niveau auch in Zukunft gehalten werden kann.

Das deutsche Gesundheitswesen galt lange als eines der besten der Welt. Doch die Zufriedenheit schwindet – und mit ihr der Glaube daran, dass das Niveau in Zukunft so bleibt. Einer aktuellen Umfrage zufolge, die unserer Zeitung vorliegt, wird die gesundheitliche Versorgung nur noch von 44,8 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg als positiv bewertet.

 

Zudem bröckelt das Vertrauen massiv: Nur jeder Fünfte (22,2 Prozent) ist der Meinung, dass die Politik auch künftig Rahmenbedingungen für eine hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung schaffen kann.

Skepsis ist groß

Bei der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der AOK Baden-Württemberg stellte sich heraus, dass die Skepsis auch sonst groß ist. So rechnen 51,5 Prozent der Befragten mit einer Steigerung der Pflegekosten. 44 Prozent stellen sich darauf ein, dass sich die ohnehin langen Wartezeiten auf Facharzttermine weiter verlängern. 15,4 Prozent befürchten, dass selbst der Zugang zu Hausarztpraxen schwieriger werden wird. Fast zwei Drittel (63,6 Prozent) gehen zudem davon aus, dass die Kassenbeiträge steigen werden.

Als mit die größten Herausforderungen im Gesundheitswesen sehen die Befragten den Mangel an Fachkräften (58,3 Prozent) sowie die ausreichende Versorgung mit Medikamenten (34,1 Prozent).

Bundesweit ähnlich

Andere Umfragen kommen bundesweit zu ähnlichen Ergebnissen. 2020 sagten 72 Prozent der Bevölkerung laut „Healthcare Barometer“ des Wirtschaftsprüfers PwC, das deutsche Gesundheitswesen gehöre weltweit zu den drei besten. Anfang 2023 waren nach Angaben der jährlich erscheinenden Umfrage nur noch 57 Prozent dieser Ansicht.