Eine Umfrage für den Bauernverband zeigt: Landwirte rücken im Berufsranking nach oben – sie kommen gleich nach den Ärzten, wenn es um die gesellschaftliche Bedeutung geht.

Stuttgart - Alle fünf Jahre lässt der Deutsche Bauernverband mit einer Umfrage das Image seiner Mitglieder untersuchen. Und das verbessert sich, wie aus einer am Dienstag vorgestellten Emnid-Studie hervorgeht. Gefragt danach, welche Berufe in Zukunft besonders wichtig für die Gesellschaft seien, findet sich im Ranking der Arzt auf Platz eins (54 Prozent Zustimmung), gleich gefolgt vom Landwirt (47 Prozent), der noch vor Polizisten, Lehrern und Forschern steht. „Wir haben uns seit der letzten Umfrage um einen Platz verbessert“, freute sich Bauerverbandspräsident Joachim Rukwied. Auch dass 87 Prozent der 1000 repräsentativ Befragten die Landwirtschaft als „wesentliche Grundlage für die Lebensqualität“ anerkennen, sei im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbranchen ein guter Wert.

 

Andere Ergebnisse stimmen Rukwied nachdenklich, da gebe es „neue Herausforderungen“. Denn eine breite Mehrheit von 71 Prozent der Befragten zeichnet von den 290 000 „Bauern und Bäuerinnen“ in Deutschland zwar ein positives Bild, der „modernen Landwirtschaft“ aber werden Vorbehalte entgegen gebracht. Nur 61 Prozent sehen sie positiv. Den größten Handlungsbedarf sieht Rukwied bei „der Anerkennung der Nutztierhaltung und beim umweltbewußten Wirtschaften.“ Denn an der Landwirtschaft interessiert die Befragten am stärksten die Qualität von Nahrungsmitteln (91 Prozent), dicht gefolgt vom Umgang mit Tieren (89 Prozent), das Interesse an Bauernhöfen als Energieerzeuger ist hingegen gesunken.

Das Bild vom Bauern bestimmt das Fernsehen

Das Tierwohl wird wichtiger, es wird von den Befragten stark mit artgerechter Haltung und „mehr Platz für die Tiere“ definiert. Für eine große Mehrheit ist die allerwichtigste Eigenschaft eines Bauern, „dass er mit Tieren verantwortungsvoll umgeht“ (88 Prozent) – das ist ein Plus um drei Prozent zur Umfrage von 2012. Das Bild vom Landwirt wird für 71 Prozent durch das Fernsehen vermittelt, wo Serien wie „Bauer sucht Frau“ die Szene bestimmen. Nur jeder zweite hat jemals einen Hof besucht. Wohl aus dem Fernsehen nimmt eine Mehrheit der Befragten die Erkenntnis, was die größte Sorge der Bauern sei: die Nachfolgeregelung. Für Bauernchef Rukwied steht fest: „Wir brauchen den intensiven Dialog mit den Verbrauchern.“