Nach einem Bericht unserer Zeitung über unerwünschte Werbeanrufe haben sich viele Leser zu Wort gemeldet. Und sie geben unter anderem Tipps, wie man sich gegen diese penetrante Reklame am Telefonhörer wehren kann.

Filder - Es ist ein Problem, das offensichtlich einen Nerv getroffen hat: Zu Beginn der Woche hatte unsere Zeitung über eine Frau aus Heumaden berichtet, die sich wochenlang mit unerwünschten Werbeanrufen herumplagen musste. Weder ihr Telefonanbieter noch die Polizei konnten ihr helfen – und auch die Bundesnetzagentur, die Beschwerden wegen verbotener Werbeanrufe entgegennimmt, konnte in diesem Fall nicht aktiv werden.

 

Daraufhin haben sich viele Leser zu Wort gemeldet und von Erfahrungen mit Werbeversuchen am Telefon berichtet. Ihr Fazit, wie man sich dagegen wehren kann, fällt unterschiedlich aus.

Eine italienische Firma ist besonders negativ aufgefallen

„Man wird vom Telefonanbieter, der Polizei und der Bundesnetzagentur völlig im Stich gelassen“, kritisiert beispielsweise eine Frau aus dem Steckfeld. Sie hat erlebt, dass sie von einer Firma über Wochen mit unerlaubten Anrufen terrorisiert wurde. „Mitte März hat mich ein Mann angerufen und in ein Gespräch verwickelt. Er wollte mir italienische Lebensmittel und Olivenöl verkaufen“, berichtet sie. Als sie das Gespräch nach zehn Minuten beendet habe, ohne etwas zu bestellen, habe die massive Belästigung mit weiteren Anrufen begonnen. „Sechs Wochen lang hatte ich bis zu zehn Anrufe täglich mit italienischer Vorwahl“, erzählt die Frau.

Ihr Telefonanbieter habe ihr lediglich geraten, die Rufnummer zu wechseln, auch die Polizei sei nicht eingeschritten. Von der Bundesnetzagentur hat die Frau ein Formschreiben als Antwort auf ihre Beschwerde bekommen. Darin schreibt die Behörde, bei einer hohen Anzahl eingehender Hinweise zu bestimmten Rufnummern würde sie tätig werden, ohne jedem Beschwerdeführer eine individuelle Rückmeldung zu geben. Mit ihrer Beschwerde war die Frau aus dem Steckfeld also nicht alleine. Jener italienische Anbieter ist offenbar bereits mehrfach unangenehm aufgefallen: Im Internet finden sich zahlreiche Foren, in denen Verbraucher über den Telefonterror der Firma klagen.

Ignorieren oder Nummern sperren

Die Frau hat es letztlich durch Ignorieren geschafft, die dreisten Werber loszuwerden: Sie ging nicht mehr ans Telefon und schaltete den Anrufbeantworter ab. Irgendwann hörten die Anrufe von selbst auf. „Ich bin jetzt einfach nur froh, dass es endlich durchgestanden ist“, sagt sie.

Andere Leser haben derweil weitere Tipps auf Lager, um sich zu wehren. So rät ein Kommentator auf Facebook, über den Router am Computer die lästigen Nummern zu sperren, weil Callcenter mittlerweile nicht mehr über eine Telefonanlage, sondern über das Internet anrufen würden. Ein anderer gibt jedoch zu bedenken, dies sei wenig wirksam, da die Werber in den Callcentern bei jedem Anruf eine neue Nummer erzeugen könnten.

Mit der Trillerpfeife in den Hörer schrillen

Ein weiterer Leser berichtet, dass die Bundesnetzagentur ihm bei seinen Beschwerden schnell und effizient geholfen habe. Dem widerspricht eine Frau: Sie berichtet, sie habe sich eine neue Festnetznummer geben und ihren Eintrag aus dem Telefonbuch löschen lassen. Erst seit dieser Regelung bekomme sie keine Werbeanrufe mehr, zuvor sei sie täglich belästigt worden. Wieder eine andere Verbraucherin rät, verdächtige Nummern mittels Inverssuche rückzuverfolgen und sie dann am Telefon zu sperren.

Eine Methode habe sich als unschlagbar wirksam erwiesen, schreibt ein Nutzer: „Wenn ein unerlaubter Werbeanruf eingeht, einfach mit einer Trillerpfeife direkt in den Hörer pfeifen und dann auflegen. Glauben Sie mir, der ruft nie wieder an.“