Rechnerisch sterben jedes Jahr die Einwohner einer kleinen Stadt auf den Straßen der EU. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Ein besonders kleines EU-Land überrascht mit erstaunlich guten Zahlen.

Brüssel - In der Europäischen Union sind vorläufigen Zahlen zufolge auch 2023 wieder mehr als 20.000 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Damit sind die EU-Staaten auf dem Weg, das selbst gesteckte Ziel zu verfehlen, die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2020 und 2030 zu halbieren, wie aus einer Mitteilung der EU-Kommission hervorgeht. Im Vergleich zu 2022 sank die Zahl der Toten demnach kaum - den Zahlen zufolge lediglich um ein Prozent.

 

Deutsche Straßen sind dabei im EU-Vergleich verhältnismäßig sicher. Pro einer Million Einwohner starben statistisch gesehen 34 Menschen im Straßenverkehr und damit einer mehr als 2022. Mit nur 22 Toten pro einer Million Einwohnerinnen und Einwohner steht Schweden an der Spitze, gefolgt von Malta (26), Dänemark (27) und Finnland (32). Im Schnitt sterben die meisten Menschen auf den Straßen von Bulgarien (82), Rumänien (81) und Lettland (76).

Während in Staaten wie Litauen, Lettland und Estland die Zahl der Toten 2023 im Vergleich zum Vorjahr sogar um 20 bis 33 Prozent zugenommen hat, hat sie sich im kleinen Malta fast halbiert (minus 46 Prozent). Auch in Luxemburg (minus 28 Prozent), Ungarn (minus 12 Prozent) und Finnland (minus 10 Prozent) reduzierte sich die Zahl der Verkehrstoten deutlich.

Besorgniserregende Bilanz bei Radfahrern

Die Kommission teilte darüber hinaus mit: "Die Entwicklung der Zahl der getöteten Radfahrer auf den Straßen der EU ist besorgniserregend." Sie beruft sich auf Zahlen von 2022, da für 2023 noch keine detaillierten Angaben vorlägen. Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer seien die einzige Hauptgruppe von Verkehrsteilnehmern, bei der die Zahl der Verkehrstoten in den letzten zehn Jahren nicht signifikant zurückgegangen sei. Das sei auch auf einen anhaltenden Mangel an sicherer Infrastruktur zurückzuführen.

Rund drei von vier Verkehrstoten seien Männer, und auch ältere Menschen über 65 und jüngere Menschen bis 24 seien bei den Opferzahlen überrepräsentiert.