Nach der Entgleisung eines Intercitys vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof kommt es weiter zu Behinderungen und Verspätungen im Zugverkehr. Betroffen sind auch Intercity-Züge Richtung München und Richtung Frankfurt.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Nach der Entgleisung eines Intercitys vor dem Hauptbahnhof ist weiter mit Behinderungen und Verspätungen im Zugverkehr zu rechnen. Betroffen sind auch Intercity-Züge Richtung München und Richtung Frankfurt. Wie die Deutsche Bahn am Mittwoch mitteilte, wurden die Lok und die beiden Waggons in der Nacht geborgen. „Jetzt müssen wir das Ausmaß des Schadens an der Weiche prüfen, bevor wir das weitere Vorgehen planen können“, sagte ein Sprecher. Die Gleise könnten voraussichtlich am Freitag wieder freigeben werden. Die Ursache des Unfalls ist noch nicht bekannt.

 

Ein Zug, der am Dienstag gegen 12 Uhr nach Hamburg starten sollte, blieb nach wenigen Metern liegen. Im Gleisvorfeld des Stuttgarter Hauptbahnhofs war die Fahrt für den Intercity bereits vorbei. Kurz nach dem Ende des Bahnsteigs sprangen die beiden hintersten Waggons, die abgeschlossen und leer mitfuhren, und die Lok aus der Spur. Der Intercity hatte die Lok hinten, sie schob den Zug. Vorne war ein Steuerwagen.

Der Unfall ereignete sich etwa 70 bis 100 Meter vom Ende des Bahnsteigs entfernt. Der Zug war von Gleis 10 abgefahren. Für den Ausstieg der Passagiere und die Bergung der Wagen wurden das Gleis 10 und die benachbarten Gleise 8 und 9 gesperrt. Durch den Unfall kam es zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr von und nach Stuttgart. Die Züge in Richtung Norden starteten zum Teil in den Vorortbahnhöfen, wenn sie aus dieser Richtung kamen endeten sie auch dort. Die Störung des Fernverkehrs wirkte sich auch auf den Regional- und S-Bahn-Verkehr aus.

Wagen durften nicht bewegt werden

Zur Bergung der liegen gebliebenen Waggons und der Lok wurde ein technischer Hilfszug der Bahn angefordert. Die Wagen durften nicht bewegt werden, bis die Untersuchungen zur Unfallursache abgeschlossen waren. Die Bundespolizei, das Eisenbahn-Bundesamt und die Eisenbahn-Untersuchungsbehörde begutachteten die Unfallstelle. Falls Schienen beschädigt worden sind, sollen sie am Mittwoch ausgewechselt werden.

Das Entgleisen des Zuges rief auch Kritiker von Stuttgart 21 auf den Plan. Die "Parkschützer" forderten in einer Pressemitteilung, dass die Bahn in das Stellwerk investieren solle. Dessen Sanierung sei wegen des umstrittenen Tiefbahnhofbaus nicht erfolgt. Vermutlich habe sich eine Weiche verstellt, so die "Parkschützer". „Es ist zu früh, um über Ursachen zu spekulieren“, entgegnete ein Bahn-Sprecher.