Das Partyvolk wächst, aber auch die Sicherheitsvorkehrungen werden immer weiter verschärft. Erhard Stern berichtet von seinen Erlebnissen rund um den Eurovision Song Contest.

Baku - Die Menschen in Baku fiebern dem großen Finale des Eurovision Song Contest entgegen. Seit Beginn der Woche wird die Party am Bulvar, einer Mischung aus Erholungs- und Vergnügungspark, jeden Abend ein bisschen größer, bunter und lauter. Und jeden Tag dauert sie etwas länger. Erst weit nach Mitternacht strömt das Partyvolk zurück zur Metro-Station und fährt in überfüllten Zügen, aber voller Vorfreude nach Hause.

 

Spürbar gestiegen ist auch die Nervosität der Sicherheitskräfte. Selbst Mitarbeiter der Baufirma, die nach wie vor an der Halle arbeiten, dürfen nicht mehr auf das weiträumig abgesperrte Gelände fahren. Vor der Halle patrouillieren seit Donnerstag auch Schnellboote der Marine auf dem Küstenstreifen vor der Halle.

Zugleich dauern die Einlasskontrollen jetzt für alle deutlich länger – was Duane D. Zigliotto in Rage bringt. Seit zwölf Jahren berichtet der gebürtige Italiener für einen Radiosender in seiner australischen vom ESC.

Darüber, wie der Sieger ermittelt wird, hat Duane in all den Jahren eine eigenwillige Theorie entwickelt. Dass die Telefonabstimmungen mit rechten Dingen zugehen, will er jedenfalls nicht so recht glauben. Gewinnen dürfe den Song Contest nur, wer genügend Geld auf dem Konto hat, um die Veranstaltung auszurichten – wie Aserbaidschan im vergangenen Jahr.

Wer wird also gewinnen, Duane? Italien? Hat daran kein Interesse. Griechenland? Hat kein Geld. Deutschland? Hat den Song Contest erst im vergangenen Jahr ausgerichtet. Sein Favorit ist England. Dort sei genügend Geld vorhanden, und Engelbert Humperdinck mit 76 Jahren zu alt für einen weiteren Anlauf.