Am Freitagabend hat Hagel in einigen Weinbergen Schäden angerichtet. Vor allem die Gegend um Weinstadt scheint betroffen zu sein.

Rems-Murr-Kreis - Ein kurzes, aber heftiges Unwetter hat am Freitagabend in Teilen des Rems-Murr-Kreises gewütet. Im Remstal gingen in einigen Bereichen dicke Hagelkörner nieder. Der Weinstädter Wengerter Werner Kuhnle berichtet von einem schweren Gewitter, das vom Neckartal über den Schurwald gezogen sei und „das Strümpfelbacher Tal im Herzen getroffen“ habe. In den Weinbergen seien an den noch weichen Trieben und den jungen, frisch verblühten Traubenansätzen der Rebstöcke Schäden entstanden. Die Wengerter rechneten nach Rücksprache mit Eberhard Heubach von der Remstalkellerei mit Mengeneinbußen von bis zu 30 Prozent.

 

Die Entwicklung der Weinreben ist noch ungewiss

In den benachbarten Weinorten Stetten, Beutelsbach und Schnait seien die Auswirkungen voraussichtlich nicht ganz so verheerend. „Wie sich der Hagelschaden auf das weitere Wachstum der Laubwand und somit auf die Qualitätsentwicklung auswirkt, ist zurzeit noch schwer abzuschätzen“, heißt es vom Weingut Kuhnle. „Wir hoffen, dass die angeschlagenen Beeren eintrocknen und abfallen und somit zu keiner Fäulnis führen.“

Die Polizei hat am Wochenende zwar keine größeren Vorkommnisse vermeldet, vereinzelt wurde aber die Feuerwehr wegen vollgelaufener Keller zu Einsätzen gerufen, so etwa im Bereich Auenwald und Berglen. Dort mussten zudem überflutete Straßen bei Steinach und Oppelsbohm gesäubert werden.

Der Hagelflieger soll unterwegs gewesen sein, um Gewitterwolken mit Silberjodid zu entschärfen. Letztlich lässt sich wohl streiten, ob sein Einsatz wirkungslos gewesen ist oder ob er das Ausmaß der Schäden gemindert hat.