In der Stuttgarter Innenstadt kommt es am Samstagabend zu Überschwemmungen. In anderen Teilen des Südwestens regnete es teilweise noch mehr. Eine Übersicht.

Digital Desk: Lena Hummel (len)

Stuttgart - Regenfälle haben in Stuttgart zu Überschwemmungen in der Innenstadt geführt. Aufgrund eines verstopften Gullys habe am Samstagabend das Regenwasser nicht abfließen können, sagte ein Sprecher der Polizei. Dadurch stand die Schillerstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs unter Wasser. Die Straße wurde vorübergehend gesperrt.

 

Laut Thomas Schuster, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), sind am Stuttgarter Schnarrenberg zwischen 21 und 22 Uhr 13 Liter Wasser pro Quadratmeter gefallen. Heftiger sei es in der Umgebung gewesen: In Neckarwestheim etwa fielen in dieser Zeit 22 Liter, in Obersulm 37 (beide Kreis Heilbronn).

In mehreren Gemeinden im Kreis Heilbronn knickten nach Angaben der Polizei Bäume um, Keller liefen voll und Straßen wurden überflutet. Bei der Polizei gingen 19 Meldungen wegen Unwettervorfällen ein.

Im Kreis Ludwigsburg wurden am Samstagabend mehrere Straßen überschwemmt und Gullydeckel hochgehoben. Zudem blieb ein Auto auf einer überfluteten Straße stecken, das Wasser stand einen halben Meter hoch. Die Insassen kletterten auf das Autodach und wurden von der Feuerwehr befreit. Im Kreis Calw wurden ebenfalls mehrere Gullydeckel hochgedrückt.

57 Liter in Weingarten

In Renningen (Kreis Böblingen) fielen laut Schuster 29 Liter am Abend. Am nur wenige Kilometer entfernten Flughafen in Stuttgart kam hingegen nur ein Liter runter. „Das war sehr lokal und ist typisch für die Unwetter zu dieser Jahreszeit“, sagt der Experte. Mit den Unwettern etwa in Rheinland-Pfalz, wo flächendeckend viel Regen gefallen war, sei das nicht vergleichbar.

Weingarten im Kreis Ravensburg habe es am heftigsten getroffen. Dort fielen innerhalb 24 Stunden von 8 Uhr am Samstag bis 8 Uhr am Sonntag 57 Liter pro Quadratmeter. Auch östlich des Bodensees wurde es ungemütlich: Im Bereich bis Memmingen wurden ab 18 Uhr um die 30 Liter gemessen. Zwischen 3 und 6 Uhr fielen dann erneut 20 bis 30 Liter.