Ferien bei den Großeltern sind das Schönste. Unsere Autorin erinnert sich an die Sommer in den 90ern bei Maria und Josef, ihren donauschwäbischen Großeltern.

Psychologie und Partnerschaft: Eva-Maria Manz (ema)

Die Tage bei den Großeltern saßen im Sommer wie die Spatzen auf den Dächern. Einer neben dem anderen, und sie sahen einander alle ähnlich. Heute gehen wir Rosenkranz beten, hieß es, und wir mussten den Gartendreck aus den Fingernägeln kratzen. An der Hand der Großmutter liefen wir über die Brücke und den Fluss, durch die Bahnunterführung. In der Kirchbank roch es nach Weihrauch und Kölnisch Wasser, und ich starrte auf die Hände meiner Großmutter Maria, die mit ihren blauen Adern die Perlen des Rosenkranzes hielten. Manchmal sagte sie: „Solche Hände wirst du auch mal haben.“ Denn das hatte früher die Gretel-Großmutter schon zu ihr gesagt. Gegrüßet seist du, Maria.