Am Landgericht soll am Mittwoch das Urteil gegen eine mutmaßliche Betrügerin fallen. Sie soll Gelder von Anlegern veruntreut haben. In der Version der Angeklagten spielt ein rätselhafter Prinz aus Benin eine Rolle.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Eine 43-Jährige aus dem Stuttgarter Norden soll Anleger mit traumhaften Renditen gelockt haben. Das Geld sahen diese nie wieder. Außerdem habe sie Angestellte angeheuert, darunter einen Bodyguard. Sie muss sich nun wegen Betruges vor dem Landgericht verantworten. Am Mittwoch wird das Urteil gegen die Frau erwartet.

 

Sie habe an ihr Geschäftsmodell geglaubt, hatte die Frau beim Prozessauftakt gesagt. Das Modell klingt abenteuerlich: Die Anleger sollten ihre Investition und bis zu 500 Prozent Rendite wiederbekommen.

Die Gelder, so hatte sie in einer Aussage zu Protokoll gegeben, brauchte sie, um gemeinsam mit einem Prinzen aus dem westafrikanischen Benin rund 1,25 Milliarden Dollar in Europa zu investieren. Sie hatte dabei auch berichtet, zu Vorbesprechungen mehrmals nach Benin geflogen zu sein. Dort habe sie gute Gespräche mit dem Prinzen geführt, der in einer Traumvilla lebe, die von Militär und Polizei bewacht sei.

Auch der Vermieter und der Makler gehen leer aus

Nicht nur die Anleger, die der Frau ihre abenteuerliche Geschichte glaubten, gingen leer aus. Sie hatte für ihr Geschäft auch mehrere Angestellte beschäftigt, die nie ihren Lohn sahen. Ein Personalchef, ein Director of Facility Management, ein Bodyguard und Bürokräfte seien leer ausgegangen. Der Schaden beträgt hier mehr als 250 000 Euro. Das kommt zu den 400 000 Euro hinzu, welche sie von Anlegern eingesammelt hatte. Außerdem hatte die Mutter von vier Kindern eine teuere Wohnung im Stuttgarter Norden gemietet. Sie blieb sowohl die Miete als auch die Maklercourtage schuldig.