Das vorläufige Aus für die Umfahrungspläne sowohl in Affalterbach als auch in Enzweihingen ist selbst verschuldet. Im zweiten Anlauf sollten die Behörden sorgfältiger arbeiten, sonst verzögern sich die Projekte noch weiter, meint unsere Autorin Karin Götz.

Es läuft alles andere als rund bei den zwei großen Umfahrungsprojekten im Landkreis Ludwigsburg. Mehrere Klagen hatten die Pläne sowohl für die Umgehung in Affalterbach als auch für die in Enzweihingen per Eilentscheid ausgebremst. Und der Verwaltungsgerichtshof Mannheim hat sie im Hauptverfahren jetzt beide gestoppt. Im Juli sind die Richter Normenkontrollanträgen von drei Landwirten gefolgt: Der Bebauungsplan „Ortsentlastungsstraße Affalterbach“ ist an einer falschen Einordnung gescheitert. Der geplante Straßenneubau war als Gemeindestraße konzipiert, da es sich aber um eine Landesstraße handelt, hätte die Kommune die Genehmigung des Trägers der künftigen Baulast einholen müssen, also das Okay des Landes. Was jedoch nicht passiert ist. Auf wessen Konto der Fauxpas geht? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Das Landesverkehrsministerium war am Verfahren beteiligt, hatte jedoch nie den Finger gehoben und auf den möglichen Verfahrensfehler hingewiesen. Die Gemeinde wiederum kam selbst auch nicht drauf.