Wird US-Präsident Donald Trump die Amtszeit von Fed-Chefin Janet Yellen verlängern oder einen anderen Kandidaten ernennen? Die Entscheidung über die neue Führung der US-Notenbank Fed wird Trump am Donnerstag bekannt geben.

Washington - Die mit Spannung erwartete Entscheidung von US-Präsident Donald Trump über die künftige Führung der US-Notenbank Fed wird am Donnerstag bekannt geben. Das teilte ein Vertreter der US-Regierung am Montag in Washington mit. Es ist völlig offen, ob Trump die Amtszeit von Fed-Chefin Janet Yellen verlängert oder einen anderen Kandidaten ernennt.

 

Bereits am Freitag hatte Trump eine Entscheidung für diese Woche angekündigt, ohne allerdings einen konkreten Termin zu nennen. Er werde jemanden ernennen, „von dem jeder sehr beeindruckt sein wird“, sagte Trump in einem im Online-Netzwerk Instagram veröffentlichten Video. Beobachter halten es für möglich, dass der Präsident die bisherige US-Notenbankchefin Janet Yellen für eine weitere vierjährige Amtszeit nominiert. Zuletzt hatte er sich in Interviews anerkennend über Yellen geäußert. US-Medien berichteten zuletzt, das Fed-Direktoriumsmitglied Jerome Powell habe beste Chancen auf den Chefposten.

Jerome Powell gilt als Konsenskandidat

Er gilt als Konsenskandidat, der sich nicht gegen ein Umsteuern in der Geldmarktpolitik sperrt, aber vorerst auf eine Anhebung der Zinsen verzichten dürfte. Als Anwärter auf den Posten gelten aber auch das frühere Fed-Direktoriumsmitglied Kevin Warsh und der Wirtschaftswissenschaftler John Taylor von der Universität Stanford. Taylor befürwortet ein Ende der von Yellen betriebenen Niedrigzinspolitik. Im Wahlkampf hatte Trump diese Politik kritisiert und Yellen dabei politische Motive vorgeworfen.

Lange Zeit war Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn als Yellens Nachfolger gehandelt worden, mittlerweile werden ihm aber nicht mehr so große Chancen eingeräumt. Yellens Amtszeit läuft im Februar aus. Sollte Trump sich gegen Yellen entscheiden, würde er mit einer jahrzehntealten Tradition brechen. Seit den 70er Jahren haben die US-Präsidenten die jeweils von ihren Vorgängern ernannten Notenbankchefs auf dem Posten belassen, um den Märkten Stabilität zu signalisieren.