Die US-Behörden wollen die genaueren Umstände des Todes des aus der Serie „Friends“ bekannten Schauspielers Matthew Perry durch das Betäubungsmittel Ketamin aufklären. Untersucht wird, wie der 54-Jährige an das Mittel gelangte.

Die US-Behörden wollen die genaueren Umstände des Todes des aus der Kultserie „Friends“ bekannten Schauspielers Matthew Perry durch das Betäubungsmittel Ketamin aufklären. Die Polizei von Los Angeles teilte am Dienstag mit, sie untersuche mit Unterstützung der Antidrogenbehörde DEA und des Postinspektionsdienstes, wie Perry an das Mittel gelangt war. Laut dem Bericht der Gerichtsmedizin vom Dezember war der Schauspieler an den „akuten Wirkungen von Ketamin“ gestorben. 

 

Unklar ist jedoch, wie Perry in den Besitz des Mittels gelangte und unter welchen Umständen er es einnahm. In dem Autopsie-Bericht wurde sein Tod auch als „Unfall“ infolge der Ketamin-Einnahme beschrieben. Im Magen des Schauspielers wurden nur kleine Mengen der Substanz, in seinem Blut hingegen eine hohe Menge gefunden.

Ketamin wird von Ärzten als Anästhetikum und auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Perry nahm das Mittel unter Aufsicht im Rahmen einer Therapie von Depressionen ein. In den Tagen vor seinem Tod hatte es eine solche beaufsichtigte Ketamin-Einnahme bei Perry jedoch nicht gegeben.

Jahrelange Medikamenten- und Alkoholsucht

Der 54-jährige Schauspieler war Ende Oktober tot im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles gefunden worden. In den 90er Jahren war er durch seine Rolle als sarkastischer Witzemacher Chandler Bing in der weltweit beliebten Fernsehserie „Friends“ berühmt geworden. 

In seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Autobiografie hatte Perry berichtet, dass er jahrelang mit Medikamenten- und Alkoholsucht zu kämpfen gehabt habe. Er habe mehr als neun Millionen Dollar für insgesamt 65 Aufenthalte in Entzugskliniken ausgegeben, schrieb er.

Neben dem medizinischen Einsatz wird Ketamin wegen seiner betäubenden und halluzinogenen Wirkungen auch auf dem Schwarzmarkt für Rauschgiftkonsumenten gehandelt.