Michael Flynn, der Sicherheitsberater von Donald Trump, muss gehen. Unter dem Strich ein ermutigendes Zeichen, kommentiert Politik-Redakteur Christian Gottschalk.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Washington - Es ist ziemlich einfach die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen und zu dem Schluss zu kommen: Typisch Trump. Gerade einmal vier Wochen ist seine Regierung im Amt, es sind noch nicht einmal alle Minister- und Beraterposten besetzt, da muss der erste auch schon wieder gehen. Was für ein Chaos, was für eine Blamage um den (jetzt ehemaligen) Sicherheitsberater Michael Flynn. So kann man es sehen, aber es geht auch anders.

 

Den Chef belogen

Was ist geschehen: Michael Flynn hat Gespräche geführt, die er – weil noch nicht in Amt und Würden – nicht hätte führen dürfen. Und er hat, darauf angesprochen, seinen Chef belogen. Noch ist nicht bekannt, welche der beiden Gründe der Ausschlag gebende dafür war, dass der Ex-General seinen Rücktritt erklärt hat. Ein Rücktritt, der nur dazu dient, einem Rausschmiss zuvor zu kommen. Sicher ist allerdings, dass in Washington schon Menschen mit ganz anderen Vergehen aufgefallen sind – ohne dass dies zu Konsequenzen geführt hätte. Für Trump war es konsequent und richtig, sich von seinem Berater zu trennen.

Nicht ganz uninteressant ist zudem, woher die Informationen eigentlich kamen, die Michael Flynn letztlich der Lüge überführt haben. Mindestens einer der zahlreichen US-Dienste hat da wohl mitgelauscht. Auch das wird das Team um den Präsidenten noch weiter beschäftigen.