Es ist das Ende einer außergewöhnlichen Schwangerschaft: In den USA bringt eine Frau mit zwei Gebärmüttern Zwillinge zur Welt – an verschiedenen Tagen.

In den USA hat eine Frau mit zwei Gebärmüttern Zwillinge zur Welt gebracht. „Unsere Wunderbabys wurden geboren!“, verkündete die 32-jährige Kelsey Hatcher, die ihre außergewöhnliche Schwangerschaft im Onlinenetzwerk Instagram dokumentierte, am Freitag. Die beiden Mädchen wuchsen nicht nur in verschiedenen Gebärmüttern heran, sondern wurden auch an verschiedenen Tagen geboren: Roxi Layla kam am Dienstagabend um 19.49 Uhr (Ortszeit) zur Welt, Rebel Laken um 6.09 Uhr am Mittwochmorgen. 

 

Ihre Töchter seien offenbar der Meinung, dass sie „statistisch gesehen“ so einmalig seien, „dass sie auch ihre eigenen Geburtstage haben sollten“, schrieb Hatcher.

Nach den Berechnungen von Hatchers Gynäkologin sollten die Babys an Weihnachten zur Welt kommen. Nun wurden sie früh genug geboren, um an den Feiertagen schon zu Hause bei ihren Geschwistern zu sein: Hatcher und den Zwillingen geht es so gut, dass sie bereits aus der Uniklinik in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama entlassen wurden. Einzelheiten über die Entbindung will Hatcher zu einem späteren Zeitpunkt verraten.

Uterus Didelphys ist seltene angeborene Fehlbildung

Seit sie 17 Jahre alt war, wusste Hatcher, dass sie zwei Gebärmütter hat. Von der seltenen angeborenen Fehlbildung Uterus Didelphys sind schätzungsweise 0,3 Prozent aller Frauen betroffen. Im Mai erfuhr Hatcher, die damals schon dreifache Mutter war, bei einer Ultraschalluntersuchung in der achten Schwangerschaftwoche, dass sie diesmal schwanger mit Zwillingen war - und jedes Baby in einer eigenen Gebärmutter heranwuchs.

Noch seltener als zwei Gebärmütter sind nach Angaben von Hatchers Gynäkologin Shweta Patel gleichzeitige Schwangerschaften in beiden Gebärmüttern. Die Wahrscheinlichkeit liegt demnach bei 1 zu 50 Millionen. Den vorher letzten bekannten Fall gab es 2019 in Bangladesch, wo die damals 20-jährige Arifa Sultana im Abstand von 26 Tagen Zwillinge zur Welt brachte.

Vorteile für die Zwillingsschwestern

Nach Angaben des Experten für Risiko-Schwangerschaften an Hatchers Klinik, Richard Davis, hatte die Fehlbildung durchaus Vorteile für die beiden Zwillingsschwestern: Sie hätten sich nicht eine einzige enge Gebärmutter teilen müssen - ein Zustand, der eine Frühgeburt sehr wahrscheinlich gemacht hätte, versicherte er.

„Jedes Baby hatte seine eigene Gebärmutter, seine eigene Fruchtblase, seine eigene Plazenta und seine eigene Nabelschnur – so hatten beide mehr Platz, um zu wachsen und sich zu entwickeln“, erklärte Davis. 

Begleitet wurden seine Ausführungen von einem von der Klinik produzierten Video über Hatchers Schwangerschaft und Geburt. Tatsächlich brachten die beiden Mädchen der Geburt jeweils mehr als 3,2 Kilo auf die Waage.