Knapp daneben ist auch vorbei: Wie eine Hexe zum Mond fliegen will und auf einem Seilplaneten landet, das erzählt das jüngste Kinderstück im Varieté. Das Varieté-Theater „Knallpurgas Reise zum Mond“ feierte am Sonntag im Friedrichsbau Varieté Premiere.

Stuttgart - „Ganz zauberhaft“, lautet das Resümee einer Mutter nach der Premiere des Kindervarietés aus der Serie Zimt und Zauber im Friedrichsbau Varieté am Pragsattel. Treffender könnte das Fazit zum Stück rund um die Hexe Knallpurga und ihrer missglückten Reise zum Mond kaum ausfallen – denn schließlich zeigt die Hexe, die statt auf dem Mond auf einem winzigen Seilplaneten landet, in der einstündigen Aufführung jede Menge ihres Zauberkönnens.

 

Auf dem Seilplaneten gelandet, hext sie aber nicht nur das schlechte Wetter weg, sondern präsentiert bei einer Tasse Seilkrauttee mit dem einzigen Bewohner des Planeten auch ihr akrobatisches Können. Irgendwann beschleicht sie fern von ihrer Heimat aber ein trauriges Gefühl: Sie bekommt Heimweh. Weil ihr Besen Pilatuß Appsturtz kaputt ist, schenkt ihr der Seilplanetenbewohner, der mit Flummi- und Diabolo-Jonglage unterhält, ihr seinen wertvollsten Besitz: Seine Springäpfel. Mit denen fliegt die Hexe dann wieder zurück zur Erde. Und auch dem Seilplanetenbewohner bleibt ein kleiner Trost. Knallpurga erfüllt ihm seinen größten Wunsch: Einmal Post bekommen. Und so bringt der Weltraumpostboote, der mit Vertikaltuch und LED-Hula-Hopp das Publikum bezaubert, ihm einen Brief der heimgekehrten Hexe und lindert damit seine Einsamkeit.

Das Happy End gefällt den Kindern am besten

Genau dieses Happy End ist es, das den Kindern am Sonntag am besten gefällt „Das fand ich am Ende schön, das hat mir am allerbesten gefallen“, sagt beispielsweise die fünfjährige Natalie. Und auch die Eltern sind ganz bezaubert von dem Theaterstück, das mit Elementen aus Jonglage und Artistik arbeitet: „Die unterschiedlichen Elemente machen das Stück so besonders, so kommt keine Langeweile auf. Weder bei den Kindern noch bei den älteren Geschwistern oder den Eltern“, sagt Katinka Thera aus Plieningen, die mit ihrer Tochter und deren Freundin zur Premiere gekommen ist.

Dass das Stück nicht nur den kleineren Zuschauern gefällt, darauf legen die Künstler großen Wert, wie der Darsteller des Seilplanetenbewohners Axel Schiel erklärt: „Ich finde es schlimm, wenn Eltern sich bei solchen Stücken mitgeschleppt fühlen, deshalb versuchen wir immer auch sie zu unterhalten und zum Lachen zu bringen“. Für Knallpurga-Darstellerin Annette Will sind aber dennoch die kleinen Zuschauer die Hauptpersonen: „Ich mag am Stück am liebsten, wenn Knallpurga mit den Kindern den Hokus-Pokus-Zauber spricht. Darauf freue ich mich immer am meisten“, sagt Annette Will, aus deren Feder das Stück stammt.

Kinder sind immer völlig ehrlich

Was die Künstler an ihrem kleinen Publikum ebenfalls schätzen, sei die Tatsache, dass sie sich ganz und gar in die Geschichte einfinden. So wird Will nicht nach der Vorstellung am Sonntag von den Kindern gefragt, wo sie ihren motorisierten Besen Pilatuß Appsturtz gekauft habe. Und während der Vorstellungen seien die Kinder auch aktiver als Erwachsene: „Sie rufen einfach rein, was ihnen einfällt. Sie sind aufrichtig und ehrlich“, erklärt die Darstellerin des Weltraumpostbooten Andrea Engler. Zu dieser Ehrlichkeit gehört aber natürlich auch manche Kritik. „Ich fand es nicht so toll. Es war einfach nicht besonders“, sagt der zehnjährige Benjamin. Sein kleiner Bruder hingegen ist vollauf begeistert, obwohl die Hexe ihm am Anfang schon etwas Angst gemacht habe. Doch spätestens als klar wird, dass sie nicht so gefährlich ist, wie sie zu Anfang behauptet, genießt der Vierjährige den Theaternachmittag dann in vollen Zügen.

Das Varieté-Theater „Knallpurgas Reise zum Mond“ für Kinder ab vier Jahren läuft noch bis zum 9. Februar im Friedrichsbau Varieté. Karten unter: www.friedrichsbau.de/tickets/