Die Konzert- und Veranstaltungswirtschaft ächzt angesichts der Coronakrise. Alle Planungen werden ständig zunichtegemacht, Mitarbeiter laufen davon, Einnahmen brechen weg – und auch das Publikum muss leiden.

Stuttgart - „Die politischen Aussagen von heute sind morgen schon Makulatur“, stellt Dieter Semmelmann nüchtern, doch hörbar genervt fest. „Eine schlimmere Negativwerbung wie aktuell können wir nicht bekommen. Das ist sehr frustrierend und macht uns mürbe.“ So wie dem Gründer von Semmel Concerts geht es fast allen in der Live-Entertainment-Branche: Seit bald zwei Coronajahren hangeln sich die Tourproduzenten von Musical-, Show- und Revue-Produktionen von einem Ersatztermin zur nächsten Verschiebung oder gar Absage. Umsatzeinbrüche von bis zu 95 Prozent, Einbußen von rund 100 Millionen Euro wie bei dem bundesweiten (Konzert-)Veranstalter Karsten Jahnke sind eher die Regel als die Ausnahme – und eine mittel-, geschweige denn langfristige Planungsperspektive bleibt weiterhin ein frommer Wunsch.