Die Inflation ist 2023 im Schnitt des vergangenen Jahres mit 5,9 Prozent zwar niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor, es war aber dennoch der zweithöchste Wert seit der Wiedervereinigung.

Zeitweise stark gestiegene Preise haben auch 2023 Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher belastet. Die Inflation fiel im Schnitt des vergangenen Jahres mit 5,9 Prozent zwar niedriger aus als im Jahr zuvor mit damals 6,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte und damit vorläufige Daten bestätigte. Es war aber immer noch der zweithöchste Wert in einem Jahresschnitt seit der Wiedervereinigung. Zudem zog die Teuerungsrate nach fünf Monaten mit rückläufigen Werten im Dezember wieder an.

 

Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,7 Prozent. Auch hierfür bestätigten die Statistiker vorläufige Daten. Im November war mit 3,2 Prozent der niedrigste Stand seit Juni 2021 erreicht worden. Ein wichtiger Grund für die wieder anziehende Inflation: Ein Jahr zuvor hatte der Staat im Dezember einmalig die Kosten für den Abschlag der Gas- und Fernwärmekunden übernommen. Dieser preisdämpfende Effekt entfällt in der Berechnung für Dezember 2023. Von November auf Dezember 2023 erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent.

Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, sie können sich dann für einen Euro weniger leisten. Der finanzielle Spielraum der Menschen schrumpft. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 hatten sich vor allem Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuert und die Inflation insgesamt angeschoben.