Knapp zwei Wochen nach der Gewalttat in Häfnerhaslach ist der Tatort freigegeben worden. Heißt: Das weiß-rote Absperrband der Polizei, das den Weg zu den vier weißen Containern in der Kleeblattstraße versperrte, ist weg. Hinter der städtischen Unterkunft, Richtung Krebsbach, geschah die Bluttat. Am 24. Februar, einem Samstagabend, wurde Volker Heinrich dort Opfer eines Gewaltverbrechens.
Die Tatortfreigabe war am 8. März, damit war das Areal frei zugänglich. Wenige Tage danach waren die Blutspuren an der weißen Containerwand gleichwohl noch deutlich zu sehen – was Menschen im Ort durchaus ein Dorn im Auge war, auch weil Kinder die Flecken sehen konnten.
Erst zehn Tage später, am 18. März, wurden sie entfernt. Die Freigabe des Tatorts erfolgte durch die zuständige Staatsanwaltschaft, teilt die Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Die Kriminalpolizei hat deshalb die Absperrungen und das Siegel an der Containertür entfernt.
Damit wurde für die Stadt Sachsenheim auch der Weg frei, die Container zu entfernen. Das hatte Bürgermeister Holger Albrich bereits bei einer spontanen Mahnwache einen Tag nach der Tat versprochen.
Die Reinigung des Tatortes, so die Polizei weiter, ist Sache des Eigentümers, also der Stadt. Dort heißt es, auf die Verzögerung bei der Reinigung angesprochen: „Leider hat uns die Polizei die Freigabe des Tatortes nicht, wie üblich und vorgesehen, von sich aus mitgeteilt. Erst auf unsere Nachfrage erhielten wir am 18. März die Erlaubnis, den Tatort zu betreten.“ An diesem Tag wurde dann auch eine professionelle Reinigungsfirma beauftragt. „Die Reinigung des Containers und des Umfelds der Tat erfolgte unmittelbar danach.“
Wiederum zehn Tage später, am Gründonnerstag, 28. März, kam dann der Tieflader, der die weißen Container mitnehmen sollte. Der Lastwagen hatte allerdings Probleme beim Aufladen, weil das Kiesbett, auf dem er stand, nicht fest genug war. Zwei der Container blieben deshalb vorerst stehen, sind aber mittlerweile „planmäßig und vollständig entfernt“, wie die Pressestelle der Stadt Sachsenheim mitteilt.
Die weißen Container lagen im direkten Sichtfeld zum Haus der Angehörigen des Getöteten. „Wir möchten nicht, dass diese mit dem Anblick konfrontiert bleiben. Damit bliebe die Tat ständig wach“, heißt es bei der Stadt auf Nachfrage. „Aus solchen Gründen wird nach Gewalttaten nicht selten das Tatumfeld so weit wie möglich umgestaltet. Dies ist durch die Entfernung der Container möglich.“
Rote Container sollen bleiben
Die roten Container, die sich noch auf dem Gelände befinden, seien in deutlichem Abstand zu den bisherigen weißen Containern. Sie seien neu, blieben erhalten und würden zur Nutzung vorbereitet. „Im Hinblick auf die schrecklichen Ereignisse werden wir bei ihrer Besetzung sensibel vorgehen“, sagt der Bürgermeister Holger Albrich. Da durch die Entfernung der vier weißen Container im gesamten Stadtgebiet nur ein einziger Unterbringungsplatz verloren geht, sei auch kein Alternativstandort notwendig.