Daten Seit 1984 führt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin jedes Jahr eine repräsentative Befragung durch, um politische und gesellschaftliche Veränderungen in Deutschland zu erfassen. Dieses sogenannte Sozio-Ökonomische Panel erhebt seine Daten bei immer denselben Personen und Familien. Unter den Befragten sind auch fast 7000 Paare, deren Persönlichkeitsmerkmale Beatrice Rammstedt vom Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim und ihre Kollegen ausgewertet haben.

 

Ergebnisse Was Extrovertiertheit und emotionale Stabilität angeht, scheinen Partner demnach oft durchaus unterschiedlich gestrickt zu sein. Große Übereinstimmungen fanden sich dagegen in Sachen Verträglichkeit, Pflichtbewusstsein und Offenheit für Neues. In diesen Kategorien nahm die Ähnlichkeit auch mit der Dauer der Beziehung zu. Das kann allerdings zwei Ursachen haben: Entweder ist die Übereinstimmung in diesen Punkten so entscheidend, dass sich ungleiche Paare einfach früher wieder trennen. Oder die Partner werden sich tatsächlich im Laufe der Zeit immer ähnlicher.

Ursachen Um das besser einschätzen zu können, haben die Forscher 4800 Paare fünf Jahre lang begleitet und ihre Persönlichkeit zu Beginn und am Ende dieser Periode analysiert. Je stärker die Paare vor allem im Faktor Offenheit übereinstimmten, umso stabiler war die Beziehung. Paare, die nach den fünf Jahren noch zusammen waren, waren sich dabei nicht ähnlicher geworden. Dagegen entwickelten sich die Persönlichkeit nach einer Trennung auseinander: Vor allem bei der Offenheit für Neues wurden sich die Ex-Partner unähnlicher.