Die Proteste hatten Erfolg: Die EnBW-Baustelle bleibt zwar in der Neckartalstraße, aber die Verwaltung schlägt jetzt vor, den Verkehr stadteinwärts nicht über die Krefelder Straße umzuleiten.

In diesem Jahr beginnen die Hauptumbaumaßnahmen im Kraftwerk Münster. Wegen des 200 Millionen Euro teuren Projekts muss die Neckartalstraße stadtauswärts zwischen den Kreuzungsbereichen mit der Volta- und der Haldenstraße gesperrt werden. Dieser Straßenabschnitt wird für rund eineinhalb Jahre für den Baustellenverkehr benötigt.

 

Eine laut EnBW alternativlose Entscheidung, da in unmittelbarer Nähe keine geeigneten Flächen zur Verfügung stehen. Während der Verkehr stadtauswärts nach einer Verschwenkung über die SSB-Trasse in der Neckartalstraße bleiben sollte, wollte die Stadt den Verkehr stadteinwärts ab der Haldenstraße über die Krefelder Straße bis hin zur Voltastraße umleiten.

1000 Autos pro Stunde

Die Kritik blieb nicht aus, denn stündlich rund 1000 Autos und etwa 40 Lastwagen in der schmalen Krefelder Straße hätten unweigerlich ein Verkehrschaos verursacht – zumal auch noch etliche Parkplätze 18 Monate nicht zur Verfügung gestanden hätten.

Die Grünen, die SPD sowie die beiden Fraktionsgemeinschaften Die Fraktion und Puls haben deshalb per Antrag die Verwaltung aufgefordert, das EnBW-Baustellenkonzept und die geplanten Verkehrsmaßnahmen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik vorzustellen. „Von der vorgesehenen Umleitungsvariante über die Krefelder Straße ist abzusehen, zumal eine modifizierte Variante mit Zweirichtungsverkehr auf der Westseite der Neckartalstraße untersucht wurde“, schreiben die Antragssteller. Andernfalls drohe in der Neckarvorstadt ein Verkehrskollaps. Die Anwohner der Krefelder Straße können jedoch aufatmen. Die Stadtverwaltung hat auf die massive Kritik an der geplanten Umleitungsstrecke reagiert. Die Gemeinderatsfraktionen und der Bezirksbeirat wurden darüber in Kenntnis gesetzt, dass an der Baustellenfläche sich nichts ändern werde, der Verkehr stadtauswärts und stadteinwärts jedoch in der Neckartalstraße bleibt. Für beide Richtungen steht während der Bauzeit deshalb nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.

Gehweg in Teilen gesperrt

Der stadtauswärtige Verkehr wird am Knoten Neckartal-/Voltastraße auf die Gegenfahrbahn übergeleitet. Dabei bleiben alle Fahrbeziehungen erhalten. Der östliche Gehweg in der Neckartalstraße ist während der Bauzeit gesperrt. Die Rückführung der stadtauswärtigen Fahrtrichtung auf die Bestandsfahrbahn erfolgt am Knoten Neckartal-/Haldenstraße. Ein Linksabbiegen in die Haldenstraße wird dort nicht mehr möglich sein, Autofahrer, die in Richtung Neckarvorstadt wollen, müssen bis zum Wender an der Reinhold-Maier-Brücke fahren.

Nur noch Tempo 30

Damit der Verkehr stadteinwärts genügend Platz hat, muss der Radfahrstreifen aufgegeben werden. Im Bereich der Stadtbahnhaltestelle wird ein provisorischer Gehweg mit einer Breite von zwei Metern in Form eines Podests angelegt. Der Radverkehr stadteinwärts wird zwischen der Halden- und der Voltastraße auf dem Gehweg geführt. Stadtauswärts müssen Radfahrer zwischen der der Volta- und der Haldenstraße zusammen mit den Autos und Lastwagen auf der einen Spur fahren. Hier gilt jedoch Tempo 30. Die Unterbrechung des Radwegs in der Neckartalstraße sowie die Empfehlungsroute entlang des Neckars werden entsprechend ausgeschildert.